Schlacht bei Großbeeren

Clemens Weißflog

Vom 23. bis zum 25. August wird seit über 200 Jahren jedes Jahr das historische Siegesfest in Großbeeren gefeiert. Mit Darstellungen des Lagerlebens und von Schlachtenszenen bringen Reenactors, moderne historische Hobby-Darsteller, den vielen tausend Besuchern das Leben der Soldaten der napoleonischen Ära und der Schlacht von Großbeeren im Jahre 1813 nahe. Unter dem Titel »Historisches Siegesfest Großbeeren. 1813 wurde Berlin gerettet, erleben Sie wie« fand dieses Fest jedoch 2019 vorläufig zum letzten Male statt.1 Die Gemeinde Großbeeren musste das 207. Fest für 2020 aufgrund der sich ausbreitenden Corona-Pandemie absagen und auf 2021 verschieben.2

Es ist nicht das erste Mal, dass dieses Fest nicht veranstaltet werden konnte, so zum Beispiel im Jahre 1870, als sich das Königreich Preußen erneut im Krieg mit Frankreich befand.3 Aber weshalb wird dieses Fest seit über 200 Jahren eigentlich gefeiert? Eine kurze Vorgeschichte: Als der preußische König Friedrich Wilhelm III., unter anderem mit Russland und Sachsen, dem kaiserlichen Frankreich unter Napoleon I. am 9. Oktober 1806 den Krieg erklärte, hatte die Kampfkraft der preußischen Armee im Vergleich zu den drei Schlesischen Kriegen drastisch abgenommen.4 Die preußischen Truppen waren Napoleons Armee in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt nicht gewachsen.5

Am 27. November 1806 zog Napoleon schließlich in die preußische Residenzstadt Berlin ein und besetzte weitere Gebiete des Königreiches. Auch die Intervention des russischen Zaren und seiner Armee konnte das Blatt nicht mehr zu Gunsten Preußens wenden. Im Frieden von Tilsit verlor Friedrich Wilhelm III. rund die Hälfte seiner Territorien und Untertanen.6 Als Napoleon I. schließlich seinen Nimbus der Unbesiegbarkeit während seines katastrophal endenden Russlandfeldzuges 1812 verloren hatte, bestand die Möglichkeit, die französische Besatzung und Vorherrschaft abzuwerfen. Napoleon plante, die Nordarmee unter General Bernadotte zu zerschlagen. General Friedrich Wilhelm von Bülow, der die preußischen Verbände der Nordarmee befehligte, widersetzte sich der Räumung Berlins. Die französischen Truppen unter Marschall Charles Nicolas Oudinout trafen bei Großbeeren auf preußische Verbände unter General von Bülow, die den Vormarsch am 23. August 1813 aufhielten und schließlich die Franzosen zum Rückzug zwangen.7 Unter der Bevölkerung von Großbeeren selbst gab es keine Verluste, da sie sich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte.8

59 Jahre später hieß es dazu: »Die Schlacht bei Großbeeren gehört zu den denkwürdigsten, welche durch preussische Truppen geschlagen worden sind, weniger wegen der materiellen Vortheile, die sie brachte, als durch die moralische Wirkung, welche sie im Gefolge hatte. Sie war für die Verbündeten ein Sieg, der erste entschiedene, den seit 1807 Preussen über Franzosen erfochten, der erste der vielen Schläge, durch welche die übermüthigen Welschen endlich aus Deutschland vertrieben wurden.«9

Das Siegesfest für die Schlacht von Großbeeren besitzt in diesem Kontext gleich mehrere Bedeutungen, die den nationalen Diskurs der sogenannten ›Befreiungskriege‹10 maßgeblich beeinflussten: Die Großmacht Königreich Preußen unterlag dem noch jungen französischen Kaiserreich in einer Doppelschlacht, in deren Nachgang König Friedrich Wilhelm III. keinen geschlossenen Widerstand der feindlichen Besetzung entgegenstellen konnte. Der Ruhm wurde der Ehre gleichgestellt, die durch öffentliches Ansehen vermehrt werden konnte. Das betraf auch den Staat, den der Fürst repräsentierte.11 Die Schande der Niederlage konnte zumindest teilweise durch die Rettung der preußischen Hauptstadt ausgeglichen werden.

Das Siegesfest von Großbeeren ist nur eines von zahllosen Festen, die landesweit stattfanden und besonders während und nach dem Befreiungskrieg ein Akt der Gemeinschaft war, »als absolutistische Monarchie mit einem sich glänzend inszenierenden Herrscher an der Spitze, als militärische Kampfgemeinschaft mit dem Regenten als Heerführer und der ihm dienenden Armee im Zentrum«.12 Die Organisation dieser Feierlichkeiten lag bei den örtlichen Verantwortlichen, die die königliche Ordnung so gut wie möglich bei den Festen repräsentierten und den preußischen König entsprechend seines gesellschaftlichen Status ehrten.13 In der Tat waren manche der Feierlichkeiten durch die preußische Regierung angeordnet, viele jedoch wurden ohne Anweisung organisiert.14 Siegesfeste und andere Feierlichkeiten hatten eine gemeinschaftsgenerierende Funktion. Während im Südwesten Deutschlands solche Veranstaltungen nicht oder selten stattfanden, war im Königreich Preußen mit den Siegesfesten die Absicht verbunden, einer Verselbstständigung der zahlreichen Bürgerwehren und Landwehr-Regimenter entgegenzuwirken, die dem Staat vorbehaltene Akte, wie zum Beispiel die Fahnenvergabe, eigenständig abhielten. Auf diese Weise sollte ein Gefühl der nationalen, nämlich preußischen, Ehre gefestigt und ausgebaut werden.15 Bereits 1814 wurden in Berlin Silberpfennige zum Andenken an den durch die Verbündeten errungenen Sieg geprägt.16 Der Pfarrer Carl Schultze richtete in eigener Initiative in Großbeeren das erste Gedenkfest 1815 aus und lud hierfür auch den Berliner Magistrat ein, der zu den Feierlichkeiten auch erschien. Neben den Veteranen des Krieges wurden auch Vertreter der lokalen Behörden und die Einwohnerschaft Großbeerens einbezogen, die zusammen unter anderem Dankes- und Lobeslieder sangen. Zunächst privat gestaltet, wurde die Weiterführung dieses Festes 1816 schließlich auch durch eine Kabinettsordre des preußischen Königs angewiesen und das Datum der Veranstaltung auf den Sonntag nach dem 23. August festlegt. Aus einem Gedenkfest wurde im Laufe der Jahre so allmählich ein Sieges- und Volksfest.17

Im Zusammenhang mit dem Jahrestag der Schlacht 1815 wurde eine Geldsammlung organisiert, um den Wiederaufbau der bereits im Siebenjährigen Krieg zerstörten Dorfkirche zu finanzieren. Mit der Einweihung des Obelisken als Gefallenendenkmal versprach der preußische König die Finanzierung eines Kirchenneubaus. Erneut stammte der Entwurf von Karl Friedrich Schinkel und wurde am 13. Mai 1818 genehmigt. Die neugotische Kirche wurde bereits zwei Jahre später fertiggestellt und war seitdem zu den jährlich stattfindenden Festen gut besucht.18 Dem Sieg und den Opfern der Schlacht war bereits 1817 auf dem Friedhof ein Obelisk nach dem Entwurf des Künstlers Karl Friedrich Schinkel errichtet worden, um der Gefallenen zu gedenken.19 Dieses Denkmal wurde 1852 auf Befehl des preußischen Königs durch Eichenlaub und Blumenkranz ergänzt.20 Darüber hinaus ermöglichte die neue Eisenbahnanbindung im Jahr 1841 den Einwohnern Berlins die Gelegenheit eines Tagesausflugs nach Großbeeren und die Teilnahme an der Veranstaltung. Sonderzüge für die jährlich stattfindenden Feierlichkeiten gestatteten es mehr Berlinern, der Großbeerener Veranstaltung beizuwohnen.21

Auch nach der Gründung des Deutschen Kaiserreiches nach dem Sieg im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 wurden in Großbeeren weiterhin Siegesfeste veranstaltet, denen sich nun auch frisch gegründete Kriegervereine und neue Veteranen anschlossen.22 Außerdem erschien vielen Zeitgenossen mit der Reichsgründung die Zusage des preußischen Königs nach einer politischen Repräsentation des Volkes aus allen Provinzen Preußens vor und nach den Befreiungskriegen erfüllt zu sein.23 Bei wenigstens einer Gelegenheit im Jahr 1888 wurde durch die Organisatoren ein Telegramm mit Treuebekundungen an den Deutschen Kaiser und Preußischen König im Namen der Festteilnehmer versandt.24 1906 wurde zum Siegesfest in Großbeeren auf dem ehemaligen Schlachtfeld eine aus Feldsteinen erbaute und von der Stadt Berlin finanzierte Pyramide eingeweiht, die dem preußischen General Friedrich von Bülow gewidmet wurde.25 Ehrgefühl und die Obrigkeitstreue wurden 1913 zum 100-jährigen Jubiläum des Sieges noch einmal zur Schau gestellt. Der Kreis Teltow schenkte Großbeeren einen von Karl Lange errichteten und 43.000 Reichsmark kostenden Gedenkturm, bei dessen Einweihung auch Prinz Eitel Friedrich, zweitgeborener Sohn des Kaisers Wilhelm II., teilnahm. Zu diesem Anlass wurden ebenfalls Medaillen und Erinnerungspostkarten erstellt und ausgegeben. Neben den Kriegervereinen nahmen auch die Regimenter an der Zeremonie teil, die in der Schlacht von Großbeeren während der Befreiungskriege gekämpft hatten.26

Als 1920 nach dem Ersten Weltkrieg wieder ein Siegesfest stattfinden sollte, regte sich jedoch erstmals Widerstand seitens des Großbeerener Ortsvereins der SPD, der Veranstaltungen gegen die »Menschenabschlachttage«27 organisierte. Auch wenn die Siegesfeste bereits einem Volksfest mit Musik, Tanz und diversen Verkaufsständen glichen, wurden sie erst ab 1926 als solche auch offiziell bezeichnet. Freilich änderte dies nichts an den überlieferten Abläufen der Veranstaltung. Als 1933 die Nationalsozialisten in Deutschland an die Macht kamen, begannen sie, die Traditionen des Festes zu ihrem eigenen Vorteil zu nutzten. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges nahmen regelmäßig SA, SS, die Hitlerjugend sowie Offizielle der NSDAP am Siegesfest teil. Der Ursprung des Siegesfestes an das Gedenken der Sieger und Opfer wurde ideologisch der Wehrhaftigkeit sowie der Kampf- und Opferbereitschaft unterworfen.28

Der Freistaat Preußen wurde durch den Alliierten Kontrollrat am 25. Februar 1947 durch den Kontrollratsbeschluss Nr. 46 aufgelöst, die preußischen Provinzen östlich der Oder dem neuen polnischen Staat zugesprochen. Preußen hörte auf zu existieren, die ehemalige Kernprovinz wurde zum Land Brandenburg umorganisiert.29 Alles Preußische, das die Kriege Deutschlands erst möglich gemacht habe, sollte aus der Sowjetischen Besatzungszone verschwinden und eine neue anti-imperialistische, sozialistische Identität geschaffen werden. Es war also folgerichtig, dass die Siegesfeste in Großbeeren zunächst untersagt wurden. Aber bereits 1953 fand das Siegesfest als Volksfest wieder statt. Was hatte sich geändert?

Im Zuge der politischen Spannungen des Kalten Krieges konnte die Wiederbewaffnung der Deutschen Demokratischen Republik durchaus auch mit der zum Teil weitreichenden militärischen Kooperation des preußischen Königreiches mit dem russischen Zarenreich während der Befreiungskriege begründet werden.30 Dahinter stand der Versuch, eine bereits vorhandene militärische Tradition zur Legitimierung des Aufbaus einer neuen Armee zu nutzen und dabei die politisch belastete Wehrmacht als Vorbild zu umgehen. Auf diese Weise sollte sich die Bevölkerung hinter den Führungsanspruch der SED stellen und sie beim Aufbau einer sozialistischen Nation unterstützen.31

Wichtig für die Weiterführung des Festes in Großbeeren schien der gemeinsame Kampf preußischer und russischer Soldaten gegen den als Unterdrücker empfundenen Napoleon I. gewesen zu sein.32 Dahinter stand in erster Linie eine Legitimationsdeutung historischer Begebenheiten zum Nutzen des sozialistischen Staates. Ein eigens hierfür entwickeltes Geschichtsbild wurde in dem 1956 gegründeten Institut für Geschichte als Teil der Deutschen Akademie der Wissenschaften entworfen, das zentral vorgegeben an Schulen und Universitäten gelehrt wurde.33 Nach den Befreiungskriegen hatte der Fokus im Königreich vor allem auf der Rolle der preußischen Kontingente in der Schlacht gelegen, die mitkämpfenden alliierten Soldaten wurden kaum oder gar nicht beachtet. Aus dieser neuen sozialistischen Reformzeit stammen auch die ersten Aufnahmen von Gefechtsnachstellungen, die das Großbeerener Siegesfest vervollständigen.34

Auch heute noch haben diese Darbietungen einen festen Platz zum Gedenken der Schlacht und ihrer Teilnehmer. Aber 2007 wurde, nicht zum ersten Mal, dieser Programmteil offen kritisiert, als sich Antikriegsprotestler unter die Besucher des Festes mischten und sich auf offene Diskussionen mit den Teilnehmern einließen. Betont wurde vor allem, dass eine Schlacht gefeiert werde, in der rund 4.000 Soldaten, darunter ca. 2.000 mehrheitlich Franzosen und Sachsen, ihr Leben verloren hatten, sowie weitere 1.000 Mann in Gefangenschaft geraten waren.35 Was den Protest der Demonstranten wohl verstärkte, war ein Unfall bei einer der Schlachtdarstellungen, bei dem ein uniformierter Teilnehmer lebensgefährlich verletzt wurde. Hiernach wurde deutlich mehr Kritik an der Zurschaustellung der Schlacht geübt, sodass 2008 auf eine weitere Durchführung des historischen Spektakels verzichtet wurde, das Fest aber wie sonst auch stattfinden konnte. Ein Jahr später wurde entschieden, den zuvor gestrichenen Teil trotz aller Kritik wieder in das Heimatfest zu integrieren (Abb. 1).36

Trotz des zeitlichen Abstandes von fast hundert Jahren zu den Gegenveranstaltungen von 192037 ist die Ähnlichkeit der Proteste und die zugrundeliegende Argumentation bemerkenswert. Es zeugt auch davon, dass dieses Thema heute noch ein wichtiges umstrittenes Thema ist. In den historischen Darstellungen der Befreiungskriege werden kleinere Schlachten, wie die von Großbeeren, meist nur erwähnt und selten detaillierter geschildert (Abb. 2).

Das mag mit der Wirkung der Völkerschlacht bei Leipzig zu tun haben, die Napoleon I. zum Rückzug nach Frankreich zwang, die alle in der Erinnerungskultur vorhergehenden Schlachten überstrahlt hatte. Auch für die Zeitgenossen war diese Auseinandersetzung von epochalen Ausmaßen. Im Umfeld der sächsischen Stadt standen sich rund eine halbe Million Mann in Waffen gegenüber, von denen ca. 100.000 ihr Leben verloren. Dagegen erschienen viele der anderen Aufeinandertreffen verhältnismäßig klein, manche von ihnen fanden kaum Erwähnung.38

Im Gesamtkontext der Befreiungskriege hingegen lassen sich Schlachten wie die von Großbeeren mehr als Etappen interpretieren, die am Ende zur Schlacht bei Leipzig führten. Allerdings wurde diese Darstellung der Ereignisse nicht immer widerspruchslos hingenommen. So schrieb bereits 1872 der Literaturwissenschaftler Reinhold Pallmann, dass das Andenken der Schlacht bei Großbeeren in Gefahr sei. Die Veröffentlichungen des preußischen Generalstabes würden zwar auf offiziellen Quellen beruhen, der Bedeutung des errungenen Sieges über die französische Armee jedoch nicht gerecht werden. Auch sollten die Archivalien der schwedischen Krone mit eingebunden werden, um das Gesamtbild der Schlacht zu vervollständigen.39 Diese Deutungsstreitigkeiten hatten jedoch keinerlei Einfluss auf die Austragung des Siegesfestes. Ein Grund hierfür könnte die enge Verbindung von Großbeeren und Berlin sein, die seit dem ersten Siegesfest von 1815 existierten. Durch die seit 1816 bestehenden Verordnungen des preußischen Königreiches folgten die Siegesfeste einem festgelegten Muster der Symbolik zugunsten des Staates.40 Folglich sind die Auseinandersetzungen über die Darstellung der Schlacht bei Großbeeren wohl mehr akademischer als politischer Natur.

Insgesamt hat sich der Charakter des Großbeerener Siegesfestes in der Gegenwart doch stark verändert. Aus privater Initiative begonnen und später auch staatlich unterstützt, wurde es nahezu 180 Jahre auch für politische Zwecke genutzt. Allerdings entwickelte sich aus der Veranstaltung zum Gedenken der Befreiungskriege, des Sieges in dieser Schlacht und der Gefallenen relativ schnell eine Festlichkeit, in der es auch um Kultur, Vergnügen und Zeitvertreib ging. So gehören unter anderem ein Rummel und ein Markt dazu (Abb. 3).41

Es gab in der Vergangenheit neben dem Verkauf von Speisen und Getränken auch historische Vorführungen, wie etwa das Verteilen der Fourage, also des Pferdefutters, eine Vorstellung der damals kämpfenden Heere samt Uniformen und eine historische Händlergasse.42 Das Siegesfest hat in seiner über 200-jährigen Geschichte einen großen Wandel durchgemacht. Zwar ursprünglich lokal organisiert, wurde es als Volksfest auch als ein politisches Medium in Zeiten der Monarchie, des Dritten Reiches und der Deutschen Demokratischen Republik genutzt. Heute hat das Siegesfest nicht mehr den Status eines staatlich kontrollierten politisch Werkzeuges und ist in jeder Hinsicht ein unpolitisches Heimat- und Volksfest geworden, ohne dass die Gemeinde Großbeeren den geschichtlichen Hintergrund vergessen hätte. Lokale Vereine wie der Verein für die Geschichte Berlins, aber auch die Gemeinde Großbeeren, die 2019 eine örtliche Eventagentur mit der Organisation des Spektakels beauftragt hatte, tragen mit ihren Veröffentlichungen und den jährlich stattfindenden Veranstaltungen dazu bei, dass ein Teil der Geschichte der Regionen Brandenburgs für ein breiteres Leserpublikum und Besucherspektrum erhalten bleibt. Auch durch die Ausgaben regionaler und überregionaler Medien werden Artikel über die Historie der Schlacht und das Siegesfest seit Jahren in der Öffentlichkeit verbreitet.43 Es bleibt zu hoffen, dass es künftig wieder stattfinden kann und Volksfest- und Geschichtsbegeisterte wieder nach Großbeeren zieht.

Anmerkungen

1 Vgl. die Homepage vom letzten, 206. Siegesfest in Großbeeren, https://siegesfest.de [zuletzt: 23.10.2020].

2 Vgl. Absage Siegesfest 2020, https://www.grossbeeren.de/seite/de/gemeinde/1097/-/Absage_Siegesfest_2020.html [zuletzt: 23.10.2020].

3 Vgl. Manfred Michael, Großbeeren 1813–2013. Von Siegesfest zu Siegesfest, Großbeeren 2013, S. 36.

4 Vgl. Christopher Clark, Preußen, Aufstieg und Niedergang 1600 –1947, 14. Aufl., München, 2019, S. 357.

5 Vgl. Karen Hagemann, »Mannlicher Muth und Teutsche Ehre.« Nation, Militär und Geschlecht zur Zeit der Antinapoleonischen Kriege Preußens, Paderborn/München/Wien/Zürich 2002, S. 17 f.

6 Vgl. Clark, Preußen (wie Anm. 4), S. 360ff.

7 Vgl. ebd.

8 Vgl. Michael, Großbeeren (wie Anm. 3), S. 7.

9 Reinhold Pallmann, Die Schlacht bei Großbeeren und General von Bülow. Ein Beitrag zum Quellenstudium der neueren preußischen Geschichte, Berlin 1872, S. 1.

10 In diesem Kontext ist im besonderen Maße auf die spätere Interpretation der Schriften von Ernst Moritz Arndt zu verweisen, in denen 1813 als Geburtsjahr des deutschen Nationalismus begriffen wurde. Vgl. Ute Planert, Dichtung und Wahrheit. Der Mythos vom Befreiungskrieg und die Erfahrungswelt der Zeitgenossen, in: Martin Hofbauer/ Martin Rink (Hgg.), Die Völkerschlacht bei Leipzig. Verläufe, Folgen, Bedeutungen 1813 –1913 – 2013, Berlin 2017, S. 269–284, hier S. 270.

11 Ebd., S. 15.

12 Vgl. Hagemann, »Mannlicher Muth« (wie Anm. 5), S. 461.

13 Vgl. ebd., S. 475.

14 Vgl. ebd., S. 458.

15 Vgl. ebd., S. 458, 467 f.

16 Vgl. Michael, Großbeeren (wie Anm. 3), S. 7 f.

17 Vgl. ebd., S. 8 f.

18 Eva Börsch-Supan, Kirchen als Monumente der Befreiungskriege, in: Karl Friedrich Schinkel. Architekt, Maler, Möbelgestalter, Bühnenbildner und Kunstphilosoph, Berlin, S. 17–21.

19 Vgl. Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Brandenburg, hgg. v. Gerhard Vinken/Barbara Rimpel, 2. Aufl., Berlin/München 2012, S. 413 f.

20 Vgl. Michael, Großbeeren (wie Anm. 3), S. 16.

21 Vgl. ebd., S. 11 f., 16.

22 Vgl. ebd., S. 36 f.

23 Vgl. Clark, Preußen (wie Anm. 4), S. 395.

24 Vgl. Michael, Großbeeren (wie Anm. 3), S. 37.

25 Vgl. ebd.

26 Vgl. ebd., S. 39 f., 43.

27 Vgl. ebd., S. 46.

28 Vgl. ebd., S. 45 –51.

29 Vgl. Monika Wienfort, Geschichte Preußens, 2. Aufl., München 2015, S. 115.

30 Vgl. Thorsten Dietrich/Rüdiger Wenzke, Die getarnte Armee. Geschichte der Kasernierten Volkspolizei der DDR 1952–1956, 2. Aufl., Berlin 2003, S. 1 f.; Heinz Kamnitzer, Wider die Fremdherrschaft. Betrachtungen zur Geschichte der Befreiungskriege, Berlin 1962, S. 136 f.

31 Vgl. Paul A. Koszuszeck, Militärische Traditionspflege in der Nationalen Volksarmee der DDR. Eine Studie zur historischen Legitimation und politischideologischen Erziehung und Bildung der Streitkräfte der DDR, Hanau 1991, S. 107.

32 Vgl. Michael, Großbeeren (wie Anm. 3), S. 51.

33 Martin Sabrow, Das Diktat des Konsenses. Geschichtswissenschaften in der DDR 1949 –1969, München 2001, S. 17 f., 38.

34 Vgl. Michael, Großbeeren (wie Anm. 3), S. 51.

35 Vgl. ebd., S. 63; Frank Bauer, Großbeeren 23. August 1813. Die Verteidigung der preußischen Hauptstadt, Potsdam 2003, S. 43.

36 Vgl. Michael, Großbeeren (wie Anm. 3), S. 45f., 64.

37 Vgl. ebd., S. 45 f.

38 Vgl. Martin Rink, Der »Volkskrieg« 1813. Zwischen großer Schlacht und Nebenkriegsschauplätzen, erschienen in: Hofbauer/Rink, Die Völkerschlacht (wie Anm. 10), S. 141–162, hier S. 141 f.

39 Vgl. Pallmann, Die Schlacht bei Großbeeren (wie Anm. 9), S. 1.

40 Vgl. Michael, Großbeeren (wie Anm. 3), S. 27.

41 Vgl. Marina Ujlaki, Großbeeren feiert 205. Siegesfest, in: MAZ-online, https://www.maz-online.de/Lokales/Teltow-Flaeming/Grossbeeren/Grossbeeren-feiert-205.-Siegesfest [zuletzt: 13.12.2020].

42 Vgl. die Homepage (wie Anm. 1).

43 Vgl. z.B. Jutta Abromeit, Siegesfest in Großbeeren gefeiert, in MAZ-online, https://www.maz-online.de/Lokales/Teltow-Flaeming/Grossbeeren/Grossbeeren-205.-Jahrestag-der-siegreichen-Schlacht-gegen-Napoleon [zuletzt: 29.12.2020], oder Claus-Dieter Steyer, 200 Jahre Schlacht von Großbeeren. Mehl in der Kanone, in: Tagesspiegel.de, https://www.tagesspiegel.de/berlin/200-jahre-schlacht-von-grossbeeren-mehl-in-der-kanone/8687766.html [zuletzt: 29.12.2020].

Abbildungsnachweis

Abb. 1 - 3 Gemeinde Großbeeren.

 

 

Der Beitrag erschien in:

Asche, Matthias / Czech, Vinzenz / Göse, Frank / Neitmann, Klaus (Hrsg.): Brandenburgische Erinnerungsorte - Erinnerungsorte in Brandenburg. Band 1 (= Einzelveröffentlichungen der Brandenburgischen Historischen Kommission e.V., Band 24). Berlin 2021, S. 223-230.


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