Lange Kerls

Jürgen Kloosterhuis

Wer waren die Langen Kerls? Das wusste man früher nicht nur in Potsdam; das weiß man jedenfalls dort noch heute. Sie wurden zum ambivalenten Erinnerungsbegriff der brandenburgpreußischen (Militär-)Geschichte, sind als deren schier mythisches Markenzeichen auch im politisch demokratisch gründlich gewandelten Raum präsent.

Was machte diese Erinnerung aus?1 Im Kern eine außerordentliche Körpergröße, wie sie exklusive Truppenkader seit Goliaths Zeiten aus optischen Gründen gern zum Einstellungskriterium erhoben.2 Darüber hinaus wurde über die Rezeption antiker Militärliteratur im Zuge der Oranischen Heeresreform des 16. Jahrhunderts in vielen europäischen Armeen das Ideal des Miles ostensionalis heimisch, bei dem nicht nur die physische Kraft des großgewachsenen Waffenträgers, sondern auch sein ästhetisch schönes Gesamtaussehen als Indikatoren für Gesundheit und Diensttauglichkeit in Betracht kamen. Gleichzeitig verlagerte sich das Schwergewicht im landesherrlichen Gewaltpotential immer mehr von der Kavallerie auf die Infanterie, die, in Regimentern und Bataillonen formiert, mit dem Feuer ihrer Steinschlossflinten Schlachten entschied. Unter diesen Vorzeichen gingen die Kombattanten des Spanischen Erbfolgekrieges (1701–1714) nach französischem Vorbild dazu über, innerhalb ihrer Fußtruppen die besonders vorzeigbaren Soldaten als Grenadiere aufzustellen. Sie bildeten eine kampferprobte Elite, die im Unterschied zu Musketieren oder Füsilieren nicht nur am Gewehr zu hantieren vermochten, sondern auch den Handgranatenwurf verstanden. Deshalb trugen sie als Kopfbedeckung keine breit ausladenden, für das Werfen hinderlichen Dreispitze, sondern hohe schmale Mützen mit versteiftem Vorderschild.3

Wie konnte man sich mit großen, schönen, elitären Soldaten in der Konkurrenz der europäischen Machtstaaten mit Blick auf das um 1700 eingependelte Patt von Blank- und Feuerwaffen ein taktisches Plus verschaffen, das die eigene Überlegenheit in der militärisch legitimen Gewaltanwendung garantierte? An der Problemlösung tüftelten viele Troupiers, im preußischen Lager zum Beispiel Fürst Leopold von Anhalt-Dessau. Er stellte die ästhetische Körpergrößenforderung in den Kontext waffentechnischer Faktoren und taktischer Exerziervorgaben. Das optimierte den Gebrauch einer möglichst langläufigen Vorderladerfeuerwaffe nach der Formel: Große Männer = lange Armspannweiten × Dauerdrill = schnelle und weittragende Chargierung.4 Natürlich kamen auch seine Fachkollegen auf diesen Dreh, aber nur König Friedrich Wilhelm I. in Preußen (1688–1740; reg. ab 1713) nahm die damit verbundene Kardinalfrage ernst: die Beschaffung des größengeeigneten Rekrutenpotentials für eine nach Maßgabe des Staatshaushalts Zug um Zug vergrößerte Armee. Das stellte die zeitgenössisch übliche Praxis des militärischen Ersatzgeschäfts auf den Kopf, die dessen Bedarf möglichst in sozial und ökonomisch entbehrlichen Unterschichten zu decken suchte. Die Preußen holten dagegen nach dem Diktat der jährlich kontrollierten Maße im In- und Ausland möglichst großgewachsene Männer zu den Fahnen, ohne Rücksicht auf ihre sozialen und wirtschaftlichen Relevanzen. Im Normalfall lief das auf einen gutwilligen Überredungsakt mit Hilfe saftiger Handgelder hinaus; im Notfall auf rücksichtslose Zugriffe mit menschenräuberischer Gewaltanwendung. Dagegen erhoben sich diesseits und jenseits der Landesgrenzen Proteste und zum Teil handhafter Widerstand, bis zumindest in den preußischen Territorien eine nach ökonomischen Vorgaben geregelte Rekrutenaushebung im Rahmen des Kantonsystems 1733/35 die Lage allmählich beruhigte. Unterdessen wurden auf den Exerzierplätzen zwischen Wesel und Memel Feuerfolge und Vorwärtsbewegung der blauberockten Infanterie nach ständig verbesserten Reglements immer mehr perfektioniert, mit geduldiger Anleitung oder Stockschlägen, je nach Erfordernis. Im Zusammenwirken aller dieser Faktoren entstand in den Garnisonen, sei es im zwangsweise belegten Bürgerquartier, sei es im Wohnraum von Kasernen für beweibte Soldaten, eine spezifische Regimentskultur mit eigendisziplinierter Lebensweise, kompetenzstolzer Militärmentalität und religiös verankerten Kriegerwertvorstellungen. Sie blieb ihrerseits auf vielfältige Weise mit den zivilen Lebensformen verbunden und konnte so den Truppenkörper in die ihn umgebende Gesellschaft tiefgründig sozialisieren. Das lief nicht auf eine Militarisierung von Sozialstrukturen hinaus, sondern war Teil eines Reformkonzepts, mit dem der ›Soldatenkönig‹ seine junge Monarchie und deren Bevölkerung vom Edelmann bis zum Bauern auf eine neue, militärisch-ökonomisch austarierte und unter Ausnutzung vorgegebener Strukturen straff verwaltete Grundlage stellte.

Die von Friedrich Wilhelm I. machtpolitisch gewollte preußische Militärmodernisierung basierte also auf der Kombination des überkommenen Ideals der Milites ostensionales mit waffentechnischen und kampftaktischen Neuerungen. Untrennbar waren damit die ständigen Werbenöte und der unaufhörliche Drill verbunden, die für alle davon direkt oder mittelbar Betroffenen nicht gerade leicht zu ertragen waren. Aber zum zeitlosen Mythos wurden diese Maßnahmen erst dadurch gewandelt, dass sie der Soldatenkönig in einem Truppenkörper bis zur Sensation steigerte: in seiner Fußgarde, dem Regiment der Königsgrenadiere (Inf. Nr. 6), deren Chef er höchstpersönlich war. Diese Truppe konnte auf eine bis ins 17. Jahrhundert zurückreichende Formationsgeschichte zurückblicken. Ab 1717 führte sie – solitär in der damaligen preußischen Armee – die elitäre Grenadier-Bezeichnung. Das Regiment garnisonierte zunächst in Potsdam und Brandenburg an der Havel, bis der Potsdamer Stadtausbau 1738 die komplette Unterbringung am Residenzort zuließ.5 Es bestand nicht aus den üblichen zwei, sondern drei Bataillonen und obendrein einem Korps von Unrangierten. Ursprünglich sollten ihre Soldaten in Reih und Glied allesamt eine Körpergröße von mindestens sechs rheinländischen Fuß (ca. 188 cm) und mehr aufweisen. Das trug ihnen pars pro toto der preußischen Infanterie den Spitznamen Lange Kerls ein (Abb. 1).

Zu Anfang der 1720er Jahre zählte Inf. Nr. 6 2.766 Köpfe, um 1739/40 3.669. In dieser Zeitspanne kam es zu einem Wandel in der Regimentsstruktur. Zunächst waren die legendären Riesen von sechs Fuß und darüber im I. Bataillon aufgestellt. Danach pendelte sich das Mannschaftsmaß aller drei Bataillone auf sechs Fuß und darunter ein. Als es um 1735 zur Formierung von Flügelgrenadierkompanien kam, langten für diese Eliteverbände innerhalb des Eliteregiments ca. fünf Fuß und fünf bis sieben Zoll (ca. 170 –175 cm), für die normalen Großgrenadiere ca. fünf Fuß und sieben bis zehn Zoll (ca. 175–183 cm). Das waren im 18. Jahrhundert noch immer respektable Körpergrößen, wenn zum Beispiel der Regimentschef selbst nur mit knapp 170 cm an der Messlatte stand. Darüber hinaus wurden für Inf. Nr. 6 nach wie vor Rekruten über sechs Fuß mit Hilfe der probaten Praktiken angeworben, aber diese ausnahmslos bei den Großen Unrangierten eingestellt. Nach Ausweis der Kirchenbücher waren ca. 30% dieser Männer verheiratet; von ihnen stammten 20% aus dem Königreich Preußen, ca. 20% aus dem europäischen Ausland und ca. 60% aus dem deutschen Reichsgebiet. Bei den Großen Unrangierten überwog der europäische Anteil; der preußische beim ledigen oder nicht in Potsdam heiratenden Gros. Im Normalfall konnten auch Männer aus einfachen Verhältnissen durch ihre Anwerbungsgratifikationen und außerordentlichen Soldtarife bei den Langen Kerls viel Geld erwerben. Nach ihren Rechts- und Vermögensverhältnissen konturierte sich der Sozialverband Königsregiment jenseits der militärischen Hierarchien in bereits wohlhabende und zuverlässige Berufssoldaten (30%), in geldansparende, für vier bis sechs Jahre dienstverpflichtete Zeitsoldaten (60%) und einen Rest womöglich gewaltsam einrangierter, weder durch reiche Handgelder noch durch üppige Soldzulagen begünstigter, gelegentlich krimineller oder auch am harten Soldatendasein verzweifelnder Zwangssoldaten, die ihrem Los durch Desertion, Gewalttat oder Suizid zu entkommen suchten. Sie alle umschloss tagein, tagaus eine scharfe prügelbereite Disziplin, die sich an der Oberfläche eines Schnittpunkts von Sozialdisziplinierung und -emanzipation ebenso in waffenhandwerklicher Kompetenz wie in einer (von Zeitgenossen überrascht konstatierten) bemerkenswerten Höflichkeit der Königsgrenadiere gegenüber Zivilpersonen manifestierte. Doch klebten viele Tränen am militärischen Glanz der Wachtparade.6 Nichtsdestotrotz nahm das Inf. Nr. 6 in seinem strukturellen Wandel zunehmend die Qualität einer immer exakter funktionierenden Kampfgarde an, während ein bestimmter Teil seiner Reserve mehr Palasttruppe blieb, deren spektakulärer Luxus in Männern von außerordentlichen Körpergrößen bestand. Friedrich Wilhelm I. scheute mit der ungenierten Sammlerleidenschaft eines barocken Fürsten weder Kosten noch Mühen, solche ›Prachtexemplare‹ aus aller Herren Länder in seinen Dienst zu bekommen und ihr Korps als solitäres Schmuckstück seines sonst betont schlicht gehaltenen Hofstaats bei passender Gelegenheit zur Schau zu stellen. Dies bedeutete vor fürstlichen Gästen Imponiergestus und Ehrerweisung zugleich.7 Obendrein verzierte er seine Garde nicht nur mit schönen, großen, ja kolossalen Menschen als Sinnbildern des soldatischen Mythos vom Langen Kerl, sondern auch mit einer exotischen Arabeske, als er vom Hofstaatspersonal seines Vorgängers einige sogenannte Kammermohren und in der Folge von der Holländischen Handelsgesellschaft angekaufte junge Mohren als Spielleute im I. Bataillon des Inf. Nr. 6 einrangieren ließ.8 Ihr neues Soldatendasein bedingte nicht nur eine musikalische Ausbildung im Schwegelblasen, sondern auch die mit ihrer Freilassung verbundene christliche Taufe. Einmal mehr wurde an den Langen Kerls samt ihren Mohrenpfeifern die zweifache Funktion des Königsregiments deutlich, das in klug kalkulierter Kombination das höfische Element vorzeigbarer Palasttruppen mit dem kriegerischen Wert einer hochspezialisierten Kampfgarde verband. Es lag in der Logik von Friedrich Wilhelms I. Regierungsstil, diese Verbindung zur Perfektion zu bringen und damit seine Langen Kerls zur zeitgenössisch vielfach bestaunten Sensation zu machen9 – obwohl es bis 1730 im europäischen Vergleich noch lange nicht ausgemacht war, wer die meisten Mohren pfeifen und dazu die längsten Soldaten marschieren ließ. Potsdams schärfste Konkurrenz stand in Dresden, wo sich König August II. neben zwei 1712 neu formierten Garderegimentern 1725 eine reorganisierte Schweizer Trabantengarde, 1729 ein Janitscharenkorps und schließlich sogar eine Leibgrenadiergarde leistete.10 Gerade weil finanzstarke Fürsten in höfischer Attitüde um die Wette Riesen und Mohren einsammeln ließen, entschied der Grad der Vollkommenheit, den das preußische Königsregiment in der Kombination von Palasttruppe und Kampfgarde durch andauerndes Exerzieren erreichte, über die Durchsetzung der zeitgenössischen Begriffsidentität von »Potzdamer« = »Person von gantz besonderer Länge«.11 Denn schon im 18. Jahrhundert sorgte eine zwar faktenferne, von den Wirkungsweisen des Inf. Nr. 6 ahnungslose, aber fantasievolle Anekdotenliteratur dafür, dass die aufs Körpermaß konzentrierte Gleichung für das Publikum mit Leben erfüllt und so im zeitgenössischen kollektiven Gedächtnis eingebürgert wurde.12

Bildeten die Langen Kerls so gesehen Schlüsselfiguren für ein absolutistisch eigenwillig konzipiertes Königtum, lag der Schlüssel zum Verständnis des Königsregiments jedenfalls in der raffinierten Kombination von Repräsentationsregiment und Musterbataillonen, an denen sich die ganze preußische Infanterie ausrichtete. So war es konsequent, dass Friedrich Wilhelms I. Nachfolger Friedrich II. (1712–1786; reg. ab 1740) das Inf. Nr. 6 zwar als Regiment auflöste, um an dessen Stelle sein eigenes Inf. Nr. 15 zur neuen Fußgarde zu erheben, aber in diese fast das halbe alte Königsregiment übernahm. Die besonders ostensiblen Langen Kerls von der Leibkompanie des Vaters teilte er den Truppen seiner Brüder Heinrich und Ferdinand (Inf. Nr. 33 und 35) zu; wieder andere kamen als Unteroffiziere zu den neu aufgestellten Füsiliereinheiten (Inf. 36 bis 39). Aus bejahrten felddienstuntauglichen Großgrenadieren wurde ein Garnisonbataillon gebildet (Garn. Nr. 4), und etwa ein Dutzend jener übergroßen Riesen, die einst zu den Unrangierten gehört hatten, fanden als Heiducken bei Hofe Verwendung. Danach gab es immer noch Lange Kerls genug, um aus ihnen das Bataillon Grenadiergarde ([weiter] Inf. Nr. 6) zu formieren, und zwar nach Friedrichs II. Willen »in allem und jeden, wie es nur Namen haben mag, ohnverändert […] wie es zu Zeiten des Höchstseeligen Königs gewesen«.13 Damit war der erste offizielle Grundstein zur Entstehung einer preußischen Militärtradition gelegt, die nicht nur das ›Branding‹ der Langen Kerls, sondern auch lange Zeit den Brandenburger Namen trug – denn unter diesem firmierten alle Soldaten Friedrichs des Großen bis weit in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts hinein, bis man sie allmählich als Preußen wahrnahm. Nach 1740 gaben die ehemaligen Königsgrenadiere in ihren neuen Truppenverbänden auf den Schlachtfeldern der drei schlesischen Feldzüge allemal Proben auf ihr Gefechtswertexempel, für die sie aber auch mit schweren Verlusten büßten. Zu den unter der Devise Semper talis (= stets gleich beschaffen) überkommenen Gardekennungen der Langen Kerls, zu Ästhetik, Exotik und Perfektion samt Werbezwang und Dauerdrill, traten damit schonungslose Einsätze und hohe Opferzahlen. Doch im Siebenjährigen Krieg (1756 –1763) geriet das Merkmal der gesamten preußischen Infanterie, ihre überlegene Feuerkraft, durch die waffentechnischen Fortschritte der Artillerie etwa ab 1760 allmählich ins Hintertreffen. Dies und andere Faktoren führten zur katastrophalen Niederlage der friderizianischen Armee im Kampf gegen Napoleon 1806/07.

Um ein Haar wäre in diesem militärischen Zusammenbruch auch der Erinnerungswert der Langen Kerls zugrunde gegangen, da der von seiner alten Armee schwer enttäuschte König Friedrich Wilhelm III. (1770–1840; reg. ab 1797) den 1808 neu aufgestellten Einheiten jeden Rückbezug auf einen Regimentsstamm vor 1806 verbot. Von diesem Traditionsbruch blieben nach dem Willen Seiner Majestät allerdings zwei Truppenteile verschont: die Garde du Corps und das Garderegiment zu Fuß, die sich ausnahmsweise weiter in der Nachfolge des alten Kür. Nr. 13 beziehungsweise der Inf. Nr. 15 und Nr. 6 sehen durften.14 An diesem Punkt stimmten die auch nach 1813/15 volkstümlich gebliebenen Kerls-Legenden, wie sie zum Beispiel um 1830 im Œuvre des preußischen Romançiers Willibald Alexis oder beim Schwaben Wilhelm Hauff aufschienen,15 mit der offiziellen preußischen Militärgeschichtsdoktrin überein. Darüber hinaus beteiligte sich der König selbst an der Stärkung der Garderegimentsmemoria, indem er zum Beispiel Recherchen über die zwei lebensgroßen Porträts des Großgrenadiers Jonas Henrikson und des Großen Unrangierten James Kirkland anstellte, die ihm 1833 aus einer (nach 1740 fast völlig verschollenen) Serie solcher Bilder aus der Zeit des ›Soldatenkönigs‹ zukamen.16 Zunächst ließ Friedrich Wilhelm III. diese Bilder im Schloss Charlottenburg hängen. Danach wurde die mit den Porträts verknüpfte, visuell authentische Erinnerung an Lange Kerls vor allem an zwei anderen Orten übernommen: im Stadtschloss Potsdam und im Berliner Zeughaus (an dessen Stelle heute das Deutsche Historische Museum steht).17 Die von Friedrich Wilhelm III. damit eröffnete wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Königsregiment wurde alsbald von Forschern, Publizisten und Künstlern fortgeführt.18 Adolph Menzel legte in seinem ›Armeewerk‹ ca. 1840/57 die Grundlage zur Uniformgeschichte des Inf. Nr. 6.19 Quellengestützte Untersuchungen der Riesengarde steuerten zunächst Louis Schneider 1849, dann Julius Häckel 1913 bei.20 Erst recht gaben der ›Soldatenkönig‹ und seine Riesengrenadiere für die populäre Publizistik in Zeitschriften, Kalendern oder Lesebüchern einen dankbaren Stoffkreis ab, der auch Fürst Leopold von Anhalt-Dessau umschloss.21 Sie alle blieben durch diese Produkte in der volkstümlich-militärischen Erinnerung des 19. und 20. Jahrhunderts existent, wobei ihr Mythos oft in folkloristisch-militaristisch verfälschte Klischees zerrann.22 Einige fragwürdige Kommissschwänke fanden den Weg sogar in die sorbischsprachige Literatur.23 Niederrheinisch-westfälische Sagensammlungen überlieferten Kinderschreckgeschichten vom arglistigen Werbekommissar »Schwanewert«.24 Parallel dazu wurde die Lange Kerls-Erinnerung im 19. Jahrhundert durch Holzschnitte, Lithographien oder Chromotypien bildmedial verbreitet, beispielsweise von den Gebrauchsgrafikern Hermann Delius 1840, Max Bach 1870 oder Hugo Kaeseberg 1890. Natürlich gehörten auch zum Figurenprogramm solcher im Detail gelegentlich haarsträubend verkehrten Illustrationen stereotyp die Großgrenadiere, der ›Soldatenkönig‹, der ›Alte Dessauer‹. Eine Zeichnung von Hermann Lüders dokumentierte 1881 in der Leipziger »Illustrirten Zeitung« einen »Aufzug der Königsgrenadiere« im Berliner Schloss (Abb. 2).

Das zur Freude Kaiser Wilhelms I. (1797–1888; reg. ab 1861) arrangierte Schaubild war im Rahmen der Vermählungsfeiern für Prinzessin Auguste Viktoria und Prinz Wilhelm (II.) in Bewegung gesetzt worden.25 Das Ballsaalspektakel belegte, dass die brandenburg-preußische Militärtradition weiter fest im Mythos der Langen Kerls wurzelte und besonders in der vom wilhelminischen Gardekorps beanspruchten Ästhetik, Exotik und Perfektion lebendig war.26 Kein Wunder, dass der Volksmund die überlebensgroße Plastik eines Königsgrenadiers, die Ernst Herter ca. 1895 für die Potsdamer Lange Brücke schuf, alsbald Jonas Henrikson nannte. Der Name dieses Extragroßen unter den weiland Großgrenadieren Friedrich Wilhelms I. war noch nach 160 Jahren in Brandenburg präsent.27

Wie schon in den Einigungskriegen (1864/71), traten im Ersten Weltkrieg (1914–1918) Ästhetik und Exotik à la Lange Kerls ganz hinter Einsatzanforderungen und Opferzahlen zurück, die in Preußen eben auch zur Elitentradition gehörten. Ihre Bestandteile konnten über die militärische Niederlage und der daraus folgenden Auflösung unter anderem des Ersten Garderegiments zu Fuß hinaus lebendig bleiben, da sie in der Reichswehr und danach in der Wehrmacht der Ersten Kompanie des Infanterieregiments Nr. 9 (IR 9) in Potsdam zur Erinnerungspflege übertragen wurden – also jener Einheit, aus der sich später tapfere Offiziere zum militärischen Widerstand gegen Hitler durchrangen.28 Die populäre Memorialebene erhielt neben neuen Bild- und Schriftproduktionen29 in den 1920er und 1930er Jahren durch den Kintopp einen weiteren Schub, der in pseudohistorisch-propagandistischen Preußenfilmen auch Lange Kerls unter den Klängen eines dazu komponierten Parademarsches über die Leinwand stolzieren ließ.30 Die moderne massenmediale Rezeption disponierte den ›Soldatenkönig‹ und sein Grenadierregiment leider auch dazu, in den Missbrauch echter oder vermeintlicher preußischer (Militär-)Traditionen hineingezogen zu werden, den die Nationalsozialisten am 21. März 1933 im Umkreis der Garnisonkirche und anderweitig betrieben (Abb. 3).31

So hypothekarisch belastet, gerieten Friedrich Wilhelm I. und seine Soldaten als geschichtliche Personen nach 1945 in den Wirbel, der sich im Bemühen um ein historiografisches Begreifen der deutschen Diktatur- und Kriegskatastrophen zwischen ›Abrechnungs-‹ und ›Gesinnungs-Literaten‹ erhob. Zeitweise schien eine Erinnerungskultur der ›befreienden Abkehr‹ vom Sündenbock Preußen und seiner uniformierten Protagonisten immer selbstverständlicher zur historisch-politischen Selbstbestimmung der deutschen Gesellschaften in West und Ost (mit unterschiedlichen Schlussfolgerungen) zu gehören.32 Erst in den 1980er Jahren und besonders nach der Wiedervereinigung kam es zu revidierenden Sichten auf die preußisch-deutsche Vergangenheit – die auch der Friedrich Wilhelm I.-Forschung33 ebenso wie der über das Königsregiment zugutekamen.34 Denn die Lange Kerls-Erinnerung blieb ex negativo lebendig, wenn im populären Schrifttum nun ihre Schattenseiten als militaristisch stigmatisiert wurden: die angeblich sinnlose Größenmarotte, die Werbeexzesse im Schwanewert-Stil, der prügelnde Barrasbetrieb.35 Vieles davon repetierte lediglich die längst eingeschliffenen verfälschenden Klischees, nur diesmal andersrum und unbeschadet des Rufs, der den Kerls ab 1970 auch als Bockwürstchen zufiel.36 In effektvollen Übertreibungen hat das alles mit dem Königsregiment und seinem Chef, wie sie eigentlich gewesen waren, oft genug nichts mehr zu tun.

Aufs Ganze gesehen, dominieren im Erinnerungswert Lange Kerls derzeit wieder die Gardequalitäten Ästhetik und Perfektion. Das gilt zunächst mit Blick auf das Wachbataillon der Bundeswehr, das sich nicht nur im Rückbezug auf das IR 9, sondern auch in der Semper talis-Tradition seiner preußischen Vorgänger bis hin zum Inf. Nr. 6 sieht. Die entsprechende Berechtigung wurde 1961 offiziell der Zweiten Kompanie des damals in Siegburg stationierten Bataillons erteilt und ist mittlerweile für die bis 2014 nach Berlin verlegte Einheit insgesamt verbindlich. Die Spezialtruppe erhebt unter anderem Körpergrößenanforderungen zwischen 179 und 195 cm an ihre (mittlerweile wie in alten Zeiten nicht immer leicht zu beschaffenden) Rekruten. Im Rahmen der vielfältigen Aufgaben des Wachbataillons übernehmen seine Soldaten und (seit 2011) Soldatinnen im protokollarischen Einsatz beim Empfang ausländischer Staatsgäste die international übliche militärische Ehrerweisung (denn auf nichts anderes läuft das dabei exerzierte Gewehrpräsentieren hinaus).37 Auf ganz anderer Ebene und mit andersartigen Zielen wurde 1990 die Potsdamer Riesengarde »Lange Kerls« e.V. gegründet, deren Mitglieder als Grenadiere mindestens 188 cm messen sollen.38 Sie zählen zu den im angelsächsischen und europäischen Raum beliebten Reeanactment-Gruppen, die sich in ihrer Freizeit mit Passion, Moneten und bis ins Detail für die historisch exakte Darstellung ihrer Lieblingstruppe engagieren.39 So halten auch die neuen Langen Kerls auf ebenso gesellige wie differenzierte Weise einen traditionellen Erinnerungsbegriff der brandenburg-preußischen (Militär-)Geschichte lebendig (wobei sie gelegentlich fanatisch angefeindet werden). Beim vorurteilsfrei geschichtsinteressierten Publikum finden ihre reglementgetreuen Vorführungen allemal staunende Zustimmung. Großgewachsene Grenadiere imponieren eben noch immer (Abb. 4).

Anmerkungen

1 Fakten und Begriffe nach Jürgen Kloosterhuis (Bearb.), Legendäre »lange Kerls«. Quellen zur Regimentskultur der Königsgrenadiere Friedrich Wilhelms I. 1713 –1740, Berlin 2003. Dazu heranzuziehen: Matthias Rogg/Martin Winter, Raymundus Bruns. Erinnerungen an katholisches Ordensleben und Militärseelsorge in Preußen im 18. Jahrhundert. Übersetzung aus dem Commentarium, Freiburg 2012.

2 In Europa erstmals von der 1506 aufgestellten päpstlichen Schweizergarde, deren Männer mindestens 174 cm groß sein mussten. Antonio Serrano, Die Schweizergarde der Päpste. »Defensores ecclesiae libertatis«, Dachau 1996, S. 20 f., S. 144 f.

3 In den Armeen katholischer Landesherren bürgerten sich Mützen aus Bärenfell ein, auf protestantischer Seite Tuchmützen mit Vorderblech. In Großbritannien wurde nach 1765 das Tuch- vom Pelzmodell abgelöst. Herbert Knötel/Herbert Sieg (Bearb.), Handbuch der Uniformkunde. Die militärische Tracht in ihrer Entwicklung bis zur Gegenwart. Begr. von Richard Knötel, Hamburg 1937 [ND Meisenheim 1966], bes. S. 194.

4 Der ausgebildete preußische Infanterist konnte drei bis vier Schuss pro Minute abfeuern und damit auf 200 m Distanz zum Gegner beginnen. Dieser schaffte gleichzeitig höchstens zwei Schuss auf 150 m. Jürgen Kloosterhuis, Feuer auf der ganzen Linie! Waffentechnische, ausbildungsbedingte und kampfmentale Faktoren der Lineartaktik des 18. Jahrhunderts, in: Eberhard Birk/Thorsten Loch/Peter Andreas Popp (Hgg.), Wie Friedrich »der Große« wurde. Eine kleine Geschichte des Siebenjährigen Krieges 1756 –1763, Freiburg/Berlin/Wien 2012, S. 158–162.

5 Martin Rink, Potsdam, in: Kurt Arlt/Michael Thomae/Bruno Thoss (Hgg.), Militärgeschichtliches Handbuch Brandenburg-Berlin, Potsdam 2020, S. 316 –323; Jens-Uwe Bentihn, Brandenburg an der Havel, in: ebd., S. 525 –561.

6 Curt Jany, Geschichte der Preußischen Armee vom 15. Jahrhundert bis 1914, Bd. 1, Berlin 1928 [ND Osnabrück 1967], S. 712.

7 Ralf Pröve/Carmen Winkel, Rituale in der frühneuzeitlichen Lebenswelt Militär, in: Dies. (Hgg.), Übergänge schaffen. Ritual und Performanz in der frühneuzeitlichen Militärgesellschaft, Göttingen 2012, S. 7–24.

8 Der heute ideologisch belastete Begriff ›Mohr‹ wird hier wie im 18. Jahrhundert werturteilsfrei im Sinn von ›Mensch von schwarzer Hautfarbe‹ gebraucht, vgl. [Johann Heinrich Zedler,] Großes vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschaften und Künste […] 21 (1739), Sp. 864 –866.

9 Zum Beispiel die Potsdamer Militärpoesien von »Bellamintes« und »Toucement«, das »Calendarium Potzdamense perpetuum« oder die Gerlachschen »Collectaneen«, ca. 1727/37, in: Kloosterhuis, Legendäre »lange Kerls« (wie Anm. 1), Q 515 –518.

10 Reinhold Müller, Die Armee August des Starken. Das sächsische Heer von 1730 bis 1733, Berlin 1984.

11 Zedler, Universallexikon (wie Anm. 8) 28 (1741), Sp. 1921.

12 Vor allem David Fassmann, Leben und Thaten des Allerdurchlauchtigsten und Großmächtigsten Königs von Preußen Friderici Wilhelmi, Hamburg/Breslau 1735, bes. S. 719 –764, S. 793 –835; Salomon Jakob Morgenstern, Über Friedrich Wilhelm I., o. O. 1793 [ND Osnabrück 1978], bes. S. 203ff.; Karl Friedrich von Beneckendorff, Karakterzüge aus dem Leben König Friedrich Wilhelms I. […], bes. 4. Slg. Berlin 1787, S. 3–50; 8. Slg. Berlin 1789, S. 22–34.

13 König Friedrich II. in Preußen, an Chef des Bataillons Grenadiergarde (Inf. Nr. 6) Generalmajor von Einsiedel; Potsdam, 28. Juli 1740; hier zit. nach Kloosterhuis, Legendäre »lange Kerls« (wie Anm. 1), Q 743.

14 [Ludwig Friedrich] von Ciriacy, Chronologische Übersicht der Geschichte des preußischen Heeres, Berlin/Posen 1820 [ND Neufahrn 1984], S. 397ff.

15 Wilhelm Häring [alias Willibald Alexis], Cabanis. Vaterländischer Roman, Berlin 1832, Buch 1, Kapitel 1; Wilhelm Hauff, Phantasien im Bremer Ratskeller, Stuttgart 1827 (= Sämtliche Werke in drei Bänden, Bd. 3, München 1970, S. 5 –52, bes. S. 47). Zur dahinterstehenden Sagentradition zum Beispiel Ingeborg Drewitz (Hg.), Märkische Sagen. Berlin und die Mark Brandenburg, Düsseldorf 1979, S. 81–84.

16 Kloosterhuis, Legendäre »lange Kerls« (wie Anm. 1), Abb. 8–13 u. 21; zur Provenienzgeschichte dieser Bilder und ihren Hängeorten Ders./Margrit Schulze, Was uns bunte Röcke sagen. Neue Blicke auf den Bilderreichtum im Schloss Königs Wusterhausen, Berlin 2021, Anhang 2, Nr. 53 u. 54, Nr. 60ff.

17 Jörg Kirschstein, Das Potsdamer Stadtschloss. Vom Fürstensitz zum Landtagsschloss, Berlin 2014; beziehungsweise Heinrich Müller, Das Berliner Zeughaus. Vom Arsenal zum Museum, Berlin 1994.

18 Zusammenstellung der älteren seriösen oder populären Literatur zum Inf. Nr. 6 bei Gerhard Krohn, Bibliographie der altpreußischen Truppen- und Regimentsgeschichten, Osnabrück 1974, S. 103 –111 [122 Titel; zum Vergleich für Infanterie-Regiment Nr. 15: 83 Titel].

19 Jürgen Kloosterhuis, Menzel militaris. Sein »Armeewerk« und das »Leuthen«-Bild im militärhistorischen Quellenkontext, Berlin 2015. In Menzels Nachfolge standen zum Beispiel Eduard Lange 1852, Ludwig Burger 1892, um 1900 Richard Knötel, Carl Röchling, Constantin Kling.

20 Louis Schneider, Die großen Potsdamer, in: Der Soldaten-Freund. Zeitschrift für fassliche Belehrung und Unterhaltung der deutschen Soldaten 16 (1849), S. 1– 44; beziehungsweise Julius Haeckel, Die Potsdamer Riesengarde (1713–1740). 200jähriges Gedenkblatt zur Geschichte des Ersten Garderegiments zu Fuß und der Stadt Potsdam, Potsdam 1913.

21 Zum Beispiel Karl May, Der Alte Dessauer. Humoresken, Bamberg 1968 (= Gesammelte Werke 42; Zusammenfassung der zwischen 1875 und 1883 erschienenen Einzelerzählungen).

22 Zum Beispiel Franz Otto Spamer [alias Franz Otto], Das Tabakskollegium und die Zeit des Zopfs oder wie man vor hundertfünfzig Jahren lebte und es trieb. Lebensbilder aus der Regierungszeit des Königs Friedrich Wilhelm I. von Preußen, Leipzig 1880; oder [Karl Alexander] Prusz von Zglinitzki [alias Peter Purzelbaum], Rex. Eine lustige Biographie des Soldatenkönigs, Berlin 1935.

23 Mato Kosyk, Na huschu pschikasn [= Auf höchsten Befehl], in: Bramborski Zaßnik. Sserbske nowiny sa politiku a pohuzene we hokrejsach Choschebus, Kalawy a Grodk, Nr. 25 vom 3. Juli 1886.

24 http://www.wadenhart.de/inhalt/fundgrube/swanne.html [o.D.] [zuletzt: 02.02.2021], dazu Anm. 35.

25 Lithographie, nach einer Zeichnung von Hermann Lüders, ca. 41 x 28 cm, in: [Leipziger] Illustrirte Zeitung, 76. Bd. Nr. 1967, vom 12. März 1881, S. 210 (Sonderausgabe).

26 Jürgen Kloosterhuis, »Donnerwetter, wir sind Kerle.« Glanz und Elend der Garden in Brandenburg-Preußen 1476 –1914, in: Ders./Wolfgang Ribbe/Uwe Schaper (Hgg.), Schloss. Macht und Kultur. Entwicklung und Funktion Brandenburg-Preußischer Residenzen, Berlin 2012, S. 179–209.

27 Georg Malkowsky, Ernst Herter. Beitrag zur Geschichte der Berliner Bildhauerschule, Berlin 1906, bes. S. 34 f., 130 –138. Abb. der 1947 in die Havel gestürzten Statue bei Frank Bauer/Hartmut Knitter/Heinz Ruppert, Vernichtet – vergessen – verdrängt. Militärbauten und militärische Denkmäler in Potsdam, Berlin/Bonn/Herford 1993, S. 179.

28 Wolfgang Paul, Das Potsdamer Infanterie-Regiment 9, 1918–1945. 2 Bde., 2. Aufl., Osnabrück 1985.

29 Zum Beispiel (literarisch anspruchsvoll, aber auch klischeebefangen) Reinhold Schneider, Die Hohenzollern. Tragik und Königtum, Leipzig 1933, bes. S. 139–153; Jochen Klepper, Der Vater. Roman des Soldatenkönigs, Stuttgart/Berlin 1937.

30 Jürgen Kloosterhuis, »Der alte und der junge König.« Warnungen vor einem »Preußen-Film«, in: Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz 42 (2005 [2006]), S. 245 –264. Der Marsch wurde 1922 von Marc Roland für Arzén von Cserépys Stummfilm »Fridericus Rex« komponiert.

31 Zum Beispiel Hamburger Fremdenblatt, 165. Jg., Beilage zur Ausgabe vom 22. März 1933. Auf dem Titelblatt unter der Überschrift: »Der Geist von Potsdam lebt« eine Röchling-Zeichnung »Friedrich Wilhelm I. und seine Potsdamer Riesengarde«. Dazu der Beitrag von Frank Göse »Garnisonkirche« in diesem Band.

32 Wolfgang Neugebauer, Preußen in der Historiographie. Epochen und Forschungsprobleme der preußischen Geschichte, in: Ders. (Hg.), Handbuch der preußischen Geschichte, Bd. 1, Berlin/New York 2009, S. 3 – 407, bes. S. 75 –109 zur Preußenforschung nach 1945, S. 245 –333, desgl. der Friedrich Wilhelm I.-Forschung.

33 Frank Göse, Friedrich Wilhelm I. Die vielen Gesichter des Soldatenkönigs, Darmstadt 2020; sowie Ders./Jürgen Kloosterhuis (Hgg.), Mehr als nur Soldatenkönig. Neue Schlaglichter auf Lebenswelt und Regierungswerk Friedrich Wilhelms I., Berlin 2020.

34 Zum Beispiel Karl-Heinz Otto, Die Langen Kerls. Legendäre Garde Friedrich Wilhelms I., Potsdam 2003; Volker Schobess, Die Langen Kerls von Potsdam. Die Geschichte des Leibregiments Friedrich Wilhelms I. 1713–1740, Berlin 2007; Rolf Fuhrmann, Die Langen Kerls. Die Grenadiere der preußischen Riesengarde 1675/1713 –1806, Berlin 2007.

35 Zum Beispiel August Kracht, Schwanewerts letztes Abenteuer, Münster 1956; Karl Bertram (Hg.), Spökenkieker und Roupekerle. Sagen, Märchen und alte Überlieferungen aus Ostwestfalen und der Umgebung, Rheda-Wiedenbrück 1983, S. 84 –90; Thomas Meyer, Rechnung über meine Dukaten, Zürich 2014; Christopher Schulze, Ein Dutzend langer Kerls wäre mir lieber. Anekdoten über den Soldatenkönig, Berlin 2016.

36 Erika Preisse, Lange Kerls im Blick. Darstellungen der Elitegrenadiere des »Soldatenkönigs« gestern und heute, in: Porticus. Besuchermagazin 11 (2005)/II, S. 12–13.

37 Thorsten Loch (Hg.), Das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung (1957–2007). Geschichte – Auftrag – Tradition, Hamburg 2007; auch zu dem (vom Inf. Nr. 6 abzuleitenden) von Rohdich’schen Legatenfonds und zum Semper talis-Bund e.V.

38 § 9 der Vereinssatzung vom 22. März 2014, mit Ausnahmen (zum Beispiel für Offiziere oder Musiker). Kurt Markert (Hg.), Die Langen Kerls zu Potsdam, Potsdam 1990; dazu die bis 2020 vereinsintern geführte Chronik.

39 So auch die 1995 gegründete Associazione Storico culturale »Granatieri Brandeburghesi« in Pianezza; https://www.coordinamento1600-1700.it/Granatieri_Branderburghesi.asp [o.D.] [zuletzt: 16.08.2020]. Zum Reenactment allgemein: http://de.wikipedia.org/wiki/reenactment [zuletzt: 16.08.2020]; zu den auf das 18. Jahrhundert bezogenen Vereinen: http://www.der-dreispitz.de/. [o.D.] [zuletzt: 16.08.2020].

Abbildungsnachweis

Abb. 1 GStA PK, VI. HA Nachlass Gustav Lehmann, Nr. V, fol. 14 (Foto: Joachim Kasimir).

Abb. 2 Illustrirte Zeitung, Bd. 76, Ausgabe vom 12. März 1881, GStA PK (Foto: Christine Ziegler).

Abb. 3 Hamburger Fremdenblatt, 165. Jg., Beilage zur Ausgabe vom 22. März 1933 (Foto: Armeemuseum Friedrich der Große, Plassenburg ob Kulmbach).

Abb. 4 Rainer Ehrt, Preußischer Bilderbogen, Berlin 2011.

 

 

Der Beitrag erschien in:

Asche, Matthias / Czech, Vinzenz / Göse, Frank / Neitmann, Klaus (Hrsg.): Brandenburgische Erinnerungsorte - Erinnerungsorte in Brandenburg. Band 1 (= Einzelveröffentlichungen der Brandenburgischen Historischen Kommission e.V., Band 24). Berlin 2021, S. 153-165.


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