Sorbisches / Wendisches Brandenburg

Alfred Roggan

Aus der Nachwendezeit ist ein Satz Manfred Stolpes überliefert, der seine Eigenschaft als integrierender Politiker und kundiger Landesvater unterstrich. Er erinnerte anlässlich der Einweihung des Wendischen Museums in Cottbus am 3. Juni 1994 daran, dass »doch fast jeder in Brandenburg eine wendische Großmutter hat.«1 Vielleicht hatte er hier übertrieben, doch zeugte sein Satz vom Wissen um Verwobenes, von jahrhundertelanger Nachbarschaft und von Gemeinsamkeiten.

Die Frage nach ›wendisch oder sorbisch‹? wird oft gestellt. Der Gesetzgeber hat im Gesetz zur Ausgestaltung der Rechte der Sorben/Wenden im Land Brandenburg vom 7. Juli 1994 »der möglichen Verwendung zweier Begriffe für ein und dieselbe Sache Rechnung getragen. Die Bezeichnung Sorben basiert auf der latinisierten Form Surbi bzw. Sorabi, die von der slawischsprachigen Eigenbezeichnung der Sorben (Wenden) als Serbja (obersorbisch) bzw. Serby (niedersorbisch) herkommt. Sie ist dem fränkischen Chronisten Fredegar zu verdanken, der im Jahre 631/32 erstmals einen Stammesverband Surbi nennt. Der Begriff Wenden geht auf die römischen Geschichtsschreiber Plinius d.Ä. und Tacitus zurück, die alle slawischen Stämme [...] als Veneti bzw. Venedi bezeichneten. In der sorbisch-wendischsprachigen Eigenbezeichnung spielt jedoch die Diskussion beider Begriffe ›Sorbe-Wende‹ keine Rolle, da hier die Bezeichnung in beiden Lausitzen auf der Basis des Wurzelmorphems ›serb‹ gleichlautend ›Serb-Sorbe/Wende‹ bzw. ›Serbowka-Sorbin/Wendin‹ ist.«2

Allerdings bevorzugen viele Niederlausitzer die tradierte Benennung ›Wende‹ – sie dominierte in den historischen Schriftäußerungen der Lausitzen, und bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurden wendischsprachige Menschen auch als Angehörige der Wendischen Nation bezeichnet. Ob der brandenburgische Kurfürst Joachim I. 1525, der Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf 1755 oder der sächsische Geograph Friedrich Christian Franz im Jahre 1800 – sie alle sprachen von der ›wendischen und der deutschen Nation‹. Wer will, kann also von ›Sorben‹ sprechen oder auch von ›Wenden‹; wer will, kann die Umgangssprache der Oberlausitz ›obersorbisch‹ oder ›sorbisch‹ und die der Niederlausitz als ›niedersorbisch‹ oder ›wendisch‹ bezeichnen.

Die Charakterisierungen der wendischen Minderheit in authentischen Berichten scheinen dagegen Darstellungen unterschiedlicher ›Völker‹ zu sein. So überlieferte der Wittenberger 52 Alfred Roggan Pfarrer Christian Gottlieb Schmidt 1789, dass »vornehmlich der Wende voll von Vorurteilen, abergläubisch und ein Feind aller Neuerungen« sei und verweist auf dessen »sclavisches Mißtrauen gegen seine Obern«.3 Eine gewichtige Gegenstimme betont jedoch für dasselbe Jahrhundert: »Galten die Sorben Anfang des 18. Jahrhunderts noch als unzivilisiertes und unchristliches Volk, so hatten sie am Ausgang des Jahrhunderts den Ruf treuer Kirchlichkeit und guter Arbeitsmoral, was neben dem Einfluss pietistischer Kreise auch der Fortsetzung dieser Arbeit durch die Brüdergemeine zuzuschreiben ist.«4

Forschungsvorhaben des Sorbischen Instituts, des Landesdenkmalamtes und weiterer Gremien zur Niederlausitzer Landesgeschichte holen den slawisch-wendischen Beitrag im Landesausbau, in der Bildungs-, Religions- und Militärgeschichte sowie in der Baukultur in die Wahrnehmung, teils auch in die Erinnerung zurück. Dabei wird der Kulturbegriff zunehmend über den der reinen Sprachausübung gesetzt. So hat Elka Tschernokoshewa bei Analysen zur sorbischen Identität und Kultur festgestellt: »Die Gleichstellung von sorbischer/wendischer Sprache und Kultur ist ein Erbe des nationalphilologischen 19. Jahrhunderts und kann sehr schnell in Sprachnationalismus ausarten. Es ist eine Vorstellung von Kultur, welche die nonverbalen Aspekte von Kultur weitgehend ignoriert oder sie zweitrangig behandelt.«5 Berichte aus dem Jüterboger Raum6 haben beispielsweise das lange Bestehen der wendischen Kultur in Tracht und Traditionen festgestellt, obwohl die Sprache dort 150 Jahre zuvor erloschen ist. So lebt in Bezug auf die Niederlausitz mancher Wissensstand von der Wiederholung, mancher vom Neuentdecken, und zur Verbindung beider sagte Christa Wolf: »Das Vergangene ist nicht tot; es ist nicht einmal vergangen.«7

Wer sich also auf das ›Wendische Brandenburg – Serbska Bramborska‹ einlassen will, hat heute die Niederlausitz im Blick, eine Landschaft, die mit zweisprachigen Ortsnamensschildern, farbenfrohen Trachten oder Volksfesten wie Zapust (Fastnacht) und Kokot (Hahnrupfen) auffällt. Fast ist schon vergessen, dass der gesamte Bereich des Landes Brandenburg vor über tausend Jahren slawisches Siedlungsgebiet mit bedeutenden Stämmen wie denen der Heveller, Ploni, Sprewanen, Zamsisi und Lusici war. Gerade die Heveller, die schon den Stand der erblichen Fürstenherrschaft kannten, bereiteten von ihrem Machtmittelpunkt Brennabor, der Brandenburg, aus den deutschen Eroberungen viele Widerstände, Rückschläge und Mühen. Dort ging es durchaus blutig zu. Es spricht von der Weitsicht und wohl auch vom Realitätssinn des aus einer hevellischen Fürstensippe stammenden und zum Christentum übergetretenen Slawenfürsten Pribislaw († 1150), dass er angesichts der nicht enden wollenden siegreichen wie auch sieglosen Kämpfe und zum Entsetzen der auch zu jener Zeit stets besserwissenden ›Patrioten‹ den Markgrafen Albrecht den Bären als seinen Erben einsetzte (Abb. 1). Nur aus diesem Erbe leitete sich der echte Rechtsanspruch der Askanier auf das Havelland und die Brandenburg ab.

Schon am Beginn deutsch-slawischer Beziehungen nahm der Bereich der heutigen Niederlausitz seinen eigenen, nicht den Brandenburger Weg. So hielten sich deren Namensgeber, die Lusici, aus dem im Jahre 983 begonnenen und für über 150 Jahre erfolgreichen Großen Slawenaufstand heraus. Die Lusici als der bedeutendste Stamm auf dem Gebiet der heutigen Niederlausitz bestanden aus etwa 8.000 Personen (vom Kleinkind bis zum Greis), und es herrscht seit geraumer Zeit Konsens darüber, dass sich die deutsche Oberhoheit letztendlich nicht nach blutigen Vernichtungsfeldzügen, sondern in der Folge des 963 erfolgten Heerzuges des Markgrafen Gero ergab. Die klare Kräftelage verlangte dieses Arrangement: Es ist verrückt, doch wurden nicht in den letzten Jahrzehnten gelegentlich für weniger, als Fürst Pribislaw und Albrecht der Bär oder gar die Sippenführer der Lusici für die Zukunftsfähigkeit ihrer Regionen leisteten, bereits Friedens-Nobel-Preise verliehen?

Wie so vieles, fanden sich diese verantwortlichen Regenten in den Traditionslinien slawisch-wendischer Erinnerungen kaum verewigt. Der Abklatsch im Range einer Barbarossa-Sage dagegen wirkt gemessen an der großen Vorgeschichte eher peinlich – Barbarossa wie auch der alte Wendenkönig zogen sich je nach Möglichkeit in geheimnisvolle Berge, also den Kyffhäuser beziehungsweise den Schlossberg bei Burg/Bórkowy, zurück und warteten auf bessere Zeiten.

Die heutige Niederlausitz bekam in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts den Rang als Ostmark und bildete nachfolgend das Markgraftum Lausitz, etwa ab 1500 als ›Nyderlausitz‹ bezeichnet. Um diesen Bereich, nicht gegen seine slawischen Bewohner, wurde oft und mit wechselnden Erfolgen gekämpft. Doch trat eine gewisse Ruhe seit dessen Zuordnung 1370 Abb. 1: Vermittlung eines typischen Geschichtsbildes (Alte Sieges-Allee): Der überhöhte brandenburgische Markgraf Otto I. und der scheinbar zweitrangige wendische Fürst Pribislaw, Ansichtskarte (1898) 54 Alfred Roggan als Nebenland der Krone Böhmens ein. Die Position eines Nebenlandes verhieß bei Einhaltung bestimmter Bedingungen manche Unabhängigkeiten, da Ständerechte respektiert und vorhandene Sprachen und Kulturen als alltagstaugliche Kommunikation bewahrt blieben. So liegt die Keimzelle des heute erlebbaren Wendischen Brandenburgs in der ›Nyderlausitz‹.

Untersuchungen zum mittelalterlichen Landesausbau und der Christianisierung unterstreichen, dass es den massenhaften Zuzug deutscher Siedler in das Gebiet der heutigen Niederlausitz nicht gegeben hat. So lagen große Anteile des mittelalterlichen Landesausbaus in den Händen weniger deutscher und vieler wendischer Neuankömmlinge: »Für die gesamte Niederlausitz verallgemeinert würde dies bedeuten, dass wir mit ganz verschiedenen Herkunftsräumen der Neusiedler rechnen müssen, wobei auch die slawischen Bauern in den untersuchten Orten zu den Neusiedlern gehörten. In Folge dessen bildete die Niederlausitz quasi einen Schmelztiegel unterschiedlicher, durch die Herkunftsräume der einzelnen Siedler geprägten Kulturen.«8 Hier zeigt sich für weite Teile des Landes der frühe Rang einer ›Integrationslandschaft‹, einer deutsch-slawischen ›Miteinanderlandschaft‹ – oder, auf Überlegungen von Stuart Hall gestützt, einer ›Kultur der Hybridität‹. In dieser erhalten Menschen »starke Bindungen zu den Orten ihrer Herkunft und zu ihren Traditionen, jedoch ohne die Illusion, zur Vergangenheit zurückkehren zu können. Sie sind gezwungen, mit den Kulturen, in denen sie leben, zurechtzukommen, ohne sich einfach zu assimilieren und ihre eigene Identität vollständig zu verlieren.«9

In Regionen wie der Lausitz war auch die Christianisierung eine eigenwillige, langwierige Geschichte, obwohl Forschungen zu den eingewanderten beziehungsweise angeworbenen Slawen keine Belege auf eine weiterhin ausgeübte vorchristliche Religion erbrachten. Offensichtlich war der Übergang von einem Polytheismus zum frühen Christentum bereits vollzogen und war dieser vielleicht Bedingung der relativ gleichberechtigten Teilnahme am mittelalterlichen Landesausbau gewesen?

Weiterhin zeigte sich eine bis zur Reformation währende christlich-katholische Situation ohne getrennte Kirchen, denn auf die Muttersprachen der Gemeinden musste wenig Rücksicht genommen werden. Den deutsch- und wendischsprachigen Einwohnern wurde in Latein, nicht in ihren Muttersprachen, gepredigt, und nur seelsorgerische Handlungen bedurften weiterer priesterlicher Sprachkenntnisse. So seltsam das für gegenwärtige Vorstellungen ist – der mittelalterliche Gebrauch des Lateinischen konnte bis zu einem gewissen Grad die Gleichstellung deutscher und slawischer Gläubiger unterstreichen.

Mit der eingeführten Reformation löste sich die alte Vorherrschaft des Katholischen auf, und es wuchs die Dominanz der lutherisch geprägten evangelischen Kirche. Die Differenzierungsprozesse zwischen dem Bewahrenswerten der katholischen und den Neuerungen der evangelischen Religionsausübung erzeugten aber einen hohen Grad von religiösem Pragmatismus. So ließen die Schulenburgs für ihre Besitzungen im Jahre 1574 eine ›Lübbenau-Lieberoser evangelische Kirchenordnung‹ erarbeiten, in der zur Zweisprachigkeit und den katholisch-lateinischen Gesängen folgendes verankert wurde: »(§8) In beiden Städten Lübbenau und Lieberose werden an Feiertagen und Freitags die lateinischen Gesänge behalten – dianderen Tage in den Metten, Vespern, Predigten deutsch Psalmen singen und wendische, um des gemeinen Volkes willen, so der Sprache gewohnt, aber auf den Dörfern soll man es bei den wendischen Gesängen [...] bleiben lassen.«10 Magistrate wie auch adlige Besitzer hatten nicht nur auf die sprachlichen Befindlichkeiten ihrer Untertanen zu achten, sondern ebenso für eine längere Zeit die in den Menschen verankerten katholischen Begriffe für hohe Feierlichkeit zu respektieren.

Mit der Reformation zeigte sich in den Städten die Notwendigkeit zum Einrichten zweier Kirchenarten, einer mit deutscher, einer mit wendischer Sprachpraxis. Durch Forschungen der letzten Jahre erlebt jedoch der Begriff der (städtischen) Wendischen Kirchen eine notwendige Ergänzung mit dem der Wendischen Landkirchen. In den Wendischen Kirchen Cottbus/ Chóśebuz und Vetschau/Wětošow sowie den Wendischen Landkirchen von Dissen/Dešno, Döbbrick/Depsk, Drachhausen/Hochoza, Jänschwalde/Janšojce und Peitz/Picnjo befinden sich seit dem 19. Jahrhundert unter anderem Segens- und Erbauungssprüche an Emporen, Wänden und Glocken in wendischer Sprache (Abb. 2).11 Doch weisen diese überwiegend ganzheitlichen Fassungen eine Merkwürdigkeit auf: Fast alle Kirchen befanden sich nicht in ›philantrophisch privat-adligen‹, sondern im staatsnahen Patronat, und blockhafte Äußerungen einer traditionell wendenfeindlichen Staatspolitik in Brandenburg-Preußen bekommen nicht nur dadurch zusätzliche Risse.

Eine weitere Besonderheit löst allerdings Unverständnis aus: Obwohl die Ausgestaltungen Abb. 2: Kirchgang, Wendische (Kloster-)Kirche Cottbus, Ansichtskarte (um 1925) 56 Alfred Roggan der Wendischen Stadt- und Landkirchen teils von renommierten regionalen oder sogar überregional bekannten Malern und Kirchenmalern, wie Ernst Fey (Berlin), Friedrich Wolters (Berlin) oder Professor Paul Thol (Berlin) geschaffen wurden, finden sie sich in allen vorliegenden Kunstführern und Denkmallisten der letzten hundert Jahre nicht erwähnt. Nach so vielen Jahrzehnten eigenartiger Zurückhaltung ist nun der Bann gebrochen: Das Land Brandenburg nimmt eine Vorreiter-Rolle im sorbischen/wendischen Siedlungs- und Sprachraum bei der Darstellung von Teilen seiner eigenen binationalen Kultur ein. Im Zusammenwirken des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur, des Brandenburgischen Landesdenkmalamtes sowie der Arbeitsgruppe »Erfassung von Zeugnissen der Lebens- und Baukultur der Niederlausitzer Sorben/Wenden«12 beim Sorbischen Institut e.V. sind seit 2020 in einer ersten Bemühung etwa vierzig ›wendische‹ Denkmale in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg benannt. Der lange Weg bis zu diesem Ergebnis erklärt sich nicht nur aus ›deutscher Unwilligkeit‹, sondern genauso aus wendischer (einseitiger) Orientierung auf Trachten, Sprache und ländlichen Festtraditionen – ein bauhistorischer Beitrag zur brandenburgischen Kultur-Identität ist erst spät als Aufgabe erkannt worden. Dabei bekamen wendischgeprägte bäuerische Volksbauweisen der Niederlausitz13 schon lange Aufmerksamkeit; sie firmierten sogar auf Ansichtskarten als ›Alte Wendische Bauernhäuser‹. Derartige alleinstellende Klassifizierungen sind seitens sorbischer Institutionen nie gewagt worden. Eine Äußerung im Sorbischen Kulturlexikon wiegelt noch weiter ab und erklärt, dass »der Lausitzer Blockbau ein Relikt des skandinavisch-osteuropäisch-alpenländischen Holzbaugebiets ist.«14 Detaillierter und differenzierter wirken Darstellungen aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts, die preußischen Provinzialkonservatoren, wie Theodor Goecke, zu verdanken sind. Er führte im Rahmen seiner Schriftleitungen für die Denkmaltopographien der Kreise Weststernberg und Luckau aus: »Daß aber keine umgestaltenden Bauvorschriften für die Landbevölkerung erlassen wurden, beweist die Tatsache, daß nach wie vor die überwiegend den wendischen Blockhaustypus zeigende südliche Hälfte des Weststernberger Kreises sich scharf abhebt von dem Fachwerkbau der nördlichen Hälfte.«15 Und weiter: »Neben dem Bauernhaus aus Fachwerk haben sich noch verschiedene, auf wendische Vorbilder zurückgehende Blockhäuser herübergerettet.« (Abb. 3)16

Auch weitere Wissenschaftler sahen Hinweise auf wendische Baueinflüsse, so der Bauernhausforscher Robert Mielke, der 1912 im Abschnitt »Das wendische Haus« der Landeskunde der Provinz Brandenburg schrieb: »Dieses Haus, das durchgehend als Blockbau vorkommt, ist über den ganzen Osten und Südosten verbreitet.«17 Seine Beobachtungen zum Erscheinungsbild verbretterter Giebel ergaben, dass »der obere Teil desselben, eine für den wendischen Ursprung recht bezeichnende Form erhält. […] Dieses so eigenartig ausgestattete Giebeldreieck findet sich fast überall, wo Wenden wohnen oder gewohnt haben, und zeugt dann, nachdem Sprache, Sitte und Tracht längst vergessen sind, noch immer von ihrem einstigen Dasein.«18 Robert Mielkes Hinweise zum Giebelverzier, der noch als Erinnerung an Wenden bestehen wird, nachdem Sprache, Sitte und Tracht längst vergessen sind, weisen auf einen wunden Punkt, die Sprache, hin. Abhandlungen zum Schicksal der wendischen Sprache gibt es viele, und vielleicht war ›die Welt noch in Ordnung‹, als sie sowohl in Schulen, als auch in Gottesdiensten zu hören war. Denn eine Sprache, die als Schul- und Gottesdienstsprache diente, hatte stets einen hohen Nimbus. Wie also verschwand diese aus der Öffentlichkeit? Wie ernsthaft auf den Einzelfall bezogene Untersuchungen zu führen wären, belegen Beispiele zweier Pfarrer, die beide ihre Gemeinden in deutscher wie auch wendischer Sprache betreuten. So definierte 1880 der Pfarrer Heinrich Schwellow aus der Gemeinde Hornow/Lěšće (Amtsdauer 1863–1908) seine Aufgabe: »Es liegt in den Händen der Geistlichkeit, das wendische Volk so recht schön ins Deutsche hinüberzuleiten.«19 Doch dem zwischen den Jahren 1913 und 1942 in Dissen/Dešno tätigen Pfarrer Gotthold Schwela/Bogumil Šwjela ging hingegen am 19. Mai 1941 ein Sprachverbot vom Evangelischen Konsistorium der Mark Brandenburg zu: »Der Evangelische Oberkirchenrat hat uns angewiesen, Ihnen im Gebrauch der wendischen Sprache größte Zurückhaltung aufzuerlegen. Insbesondere sollen keine öffentlichen Gottesdienste in wendischer Sprache mehr gehalten werden.«20

Die Beispiele zeigen, dass teils durch administrative Anweisungen, teils durch nationalistisch motivierte Überzeugungen das Predigen in wendischer Sprache vor 1945 ein Ende fand. Dank der 1988 gegründeten und von der evangelischen Kirchenleitung Berlin-Brandenburg anerkannten Arbeitsgruppe »Serbska Namša/Wendischer Gottesdienst« finden nun seit mehr als dreißig Jahren wieder wendische Gottesdienste statt. Allerdings kann man der Wiederaufnahme kein fröhliches ›Es geht weiter‹ bescheinigen – angemessener wäre ein ›Trotz alledem‹.

Die Verfassung des Landes Brandenburg vom 20. August 1992 macht in der Nichtwahrnehmung des deutsch/slawisch-wendischen Anteils in der Landesgeschichte keine Ausnahme. Es könnte gesagt werden, dass die Väter und Mütter der Landesverfassung etwas zu formulieren vergessen haben. Doch was wurde wirklich und von wem vergessen? Denn in der Wendezeit wäre die Zeit für Besinnung und Handeln durch sorbische/wendische Gruppierungen beziehungsweise Personen reif gewesen; es hat jedoch kaum grundsätzliche oder strukturelle Überlegungen gegeben. Somit wurden sowohl Definitionen, wie auch anstehende neue Landesunterteilungen Gremien überlassen, die sich nach kurzen Überlegungen einer kalten Grenzziehung nach Landschaftselementen (Flüsse und anderes), jedenfalls nicht nach den besonderen Geschichts- und Sprachverhältnissen einer über Jahrhunderte gewachsenen Landschaft, widmeten. Die ambitionierte Wiedervereinigung der auf deutschem Staatsgebiet befindlichen Teile der historischen wendischen Niederlausitz, der serbska Dolna Łužyca, wurde so versäumt, und es konnte in der Präambel der Landesverfassung heißen: »Der Landtag hat am 14. April 1992 den Entwurf einer Landesverfassung verabschiedet. Die Brandenburger Bevölkerung hat ihn am 14. Juni 1992 durch Volksentscheid angenommen.« Und so lautet der Artikel 2 (Grundsätze der Verfassung) leider nicht: ›(1) Brandenburg ist ein freiheitliches, rechtsstaatliches, soziales, dem Frieden und der Gerechtigkeit, dem Schutz der natürlichen Umwelt und der Kultur verpflichtetes demokratisches Land, welches in ursprünglicher Gemeinsamkeit deutsch und slawisch-sorbischer/wendischer Menschen begründet und gestaltet wurde. Es strebt die Zusammenarbeit mit anderen Völkern, insbesondere mit dem polnischen Nachbarn, an.‹ Sondern: »(1) Brandenburg ist ein freiheitliches, rechtsstaatliches, soziales, dem Frieden und der Gerechtigkeit, dem Schutz der natürlichen Umwelt und der Kultur verpflichtetes demokratisches Land, welches die Zusammenarbeit mit anderen Völkern, insbesondere mit dem polnischen Nachbarn, anstrebt.«21

Woran denkt eine Brandenburgerin, ein Brandenburger beim Erwähnen einer wendischen Seite des Landes und was steht für wendische Beiträge in der Geschichte und Gegenwart des Landes Brandenburg? Ist es der im Dänischen Krieg von 1864 berühmt gewordene Pionier Karl Klinke/Karlo Klinka aus Bohsdorf-Bóšojce? Sind es die treu der Herrnhuter Brüdergemeine ergebenen wendischen Familien zwischen Burg/Bórkowy, Ströbitz/Strobice und Turnow/Turnow, aus deren Kreis nahezu zwanzig Personen als Missionare beziehungsweise Missionarsfrauen in Surinam, Indien, Südafrika und bei den Inuit Dienst taten? Oder ist es Ludwig Leichhardt, der Australienforscher, der im Stolpeschen Sinne tatsächlich ›eine wendische Großmutter‹ hatte? Vielleicht macht sich brandenburgische Identität auch am berühmten Regiment 26, dem ›Wendenregiment‹, fest, von dem Friedrich der Große sagte, »Die Wenden […] sind eine wackre Kriegerschar, sie fürchten nicht Tod und Gefahr«, und dass er dem Regiment »die Erhaltung der Provinz Schlesien mehr als einmal verdanken könne und niemals das Geleistete vergessen werde«?22

Das Wendische Brandenburg wurde im Jahre 1859 durch Theodor Fontane erkundet. Er, der in späteren Jahren mit der Verleihung des Dr. h.c. der Berliner Philosophischen Fakultät sowie des Mecklenburger Hausordens der »Wendischen Krone« hochgeehrt wurde, beschrieb Werk- und Feiertagsmotive des Spreewaldes genauso wie die Sitten und Gebräuche seiner Bewohner. Nach Frido Mětšk gehörte Fontane »zu den wenigen profilierten Vertretern der deutschen Literatur, die dem ›Wendentum‹ nicht mit Schweigen oder abfälligen Vorurteilen entgegentraten.«23

Alle neugierig Gewordenen konnten ab 1866 von Berlin aus leicht mit der jüngst eingerichteten Eisenbahn Theodor Fontanes Entdeckungen nacherleben. So wurde erst allmählich und nach 1871 verstärkt aus der Neugier der Hauptstädter ein früher Tourismus. Mit der 1899 in Betrieb genommenen Spreewaldbahn, der ›Bimmelguste‹, bot sich fast der ganze Spreewald als erreichbar dar, und Fontanes Beschreibungen zu Lehde/Lědy konnten auf die besiedelte Kaupenlandschaft des Oberspreewaldes übertragen werden: »Man kann nichts Lieblicheres sehen als dieses Lehde, das aus eben so vielen Inseln besteht, als es Häuser hat. Die Spree bildet die große Dorfstraße, darin schmalere Gassen von links und rechts her einmünden. […] Dicht an der Spreestrasse steht das Wohnhaus, ziemlich nahe daran die Stallgebäude.«24 Doch während Lehde zur Fontane-Zeit aus etwa zwei Dutzend Gehöft-Kaupen (wend. kupa = kleine Anhöhe) mit etwa 170 Einwohnern bestand, konnten Besucher der Burger Oberspreewald-Kaupenlandschaft über 600 Blockbau-Einzelgehöfte mit den dazugehörigen Bootsanlagen erleben; Straßen gab es keine, und vom Schulbesuch über die Hochzeit bis zur Bestattung bildeten auch hier Kähne die einzigen Beförderungsmittel. So wurden der Spreewald und seine Randgebiete zu einem Symbol für Wendisches, für Exotik und … naturnaher Lebensführung. Prompt galten schon bald in Berlin wendische Hausmädchen und Ammen als Inbegriff von Gesundheit, aber auch als Statussymbole25 in adligen und großbürgerlichen Familien. Für deren Angestellten wurden in der Berliner Garnisonskirche bis 1902 sogar regelmäßig Gottesdienste in wendischer Sprache abgehalten (Abb. 4).

Die Wendei war allerdings viel größer als der Spreewald; nur fanden sich die wendischen Buchweizenbauern der Calauer Landschaft, die geschickten Weber der Forster-Spremberger Region, die wendischen Arbeiter in der Kohle wie auch in der Landwirtschaft des Senftenberger Reviers überhaupt nicht in die Betrachtungen und Verklärungen einbezogen: Das Segment der kahnfahrenden Spreewaldbauern, der schöngekleideten und ebenso schönsingenden Wendinnen sowie die von vielen Wasserläufen durchzogene Kulturlandschaft mit ihren markanten Blockbauten genügten vollständig der Fixierung von Bildern, die schon bald der fest installierten Darstellung der wendischen Seite des Landes Brandenburg Genüge taten: Diese Schräglage hat sich verewigt.

Eine Wahrnehmungsreduzierung auf den Spreewald, und innerhalb des Spreewaldes wiederum auf die Bewohner der verstreuten ›Außenbereichsgehöfte‹ trat als Folge der Kaupenbesiedlungen und der Friderizianischen Kolonisierung26 ein. Von da an begann sich das Bild der Spreewälder zu formen und der Chronist Christian Carl Gulde gab 1787 seine Beobachtungen bekannt, denn die Spreewälder Kauper »fuhren mit Kähnen, gruben den Acker um für Kohl und Wurzelwerk, doch Hirse, Grütze, Erbsen und Linsen mussten sie kaufen. Wegen des Morastes fütterten sie das Vieh im Stall.«27 Nun war ›das Spreewaldbild‹ fertig, und es zeigte eigentlich nur die Bewohner der Burger Kaupen, der Kolonie und der kleinen (sächsischen) Spreewalddörfchen Lehde/Lědy und Leipe/Lipje. Sie alle waren im 19. Jahrhundert durch ihre Attribute der fast ausschließlichen Kahnnutzung sowie der von Wassergräben umgebenen Einzelgehöfte in der Öffentlichkeit mehr und mehr zu den ›typischen Spreewaldbauern‹ aufgerückt.28 Zeitgleich zu Gulde versah Friedrich Wilhelm von Schmettau auf seiner Kabinettskarte den Burger Kaupenbereich mit dem Hinweis »Burgsche und Cottbuser Holländer«. Hier traf er keine Nationalitätenaussage, sondern er würdigte die an holländische Fertigkeiten erinnernde Art des Landesausbaus. Bis in die 1920er Jahre wurden wendische Spreewaldbauern und wendische Blockbauten Gegenstand von Ausflügen und … Ansichtskarten. Eine kräftige Betonung des Wendischen gab es ebenso in den regionalen Werbungen dieser Zeit, so beispielsweise auf den Etiketten von Spirituosen, Tabakwaren und regionalen Produkten. Allerdings verlieren sich in einschlägigen Populär- wie auch Wissenschaftsbeiträgen bis zum Ende der 1920er Jahre Hinweise auf eine Wendische Baukultur und auf Wendisches Volkstum; stattdessen entdeckte man eine Spreewald-Baukultur und ein spreewäldisches Volks- und Brauchtum. Auch in den Werbungen begann das ›Spreewäldische‹ anstelle des ›Wendischen‹ zu dominieren (Abb. 5) – erläuternd fasst Walter Bloem im Jahre 1933 zusammen: »Überreste des slawischen Volkstums, das aber ganz im Deutschen aufging, sind die Bewohner des Spreewaldes.«29 Diese Haltung stellt überraschend und ohne größere Differenzierungen bis heute einen glattgebügelten Wissensstand dar und man muss wirklich von einem gewaltigen Aufgeben von Alleinstellungsmerkmalen sprechen, wenn das gegenwärtige Produkt- und Tourismus-Marketing Spreewald-Begriffe ›patentieren‹, aber markantes Wendisches im nebligen Hintergrund lässt. An diesem Eindruck ändern auch die Diskussionen nichts, ob im Tourismus Kahnfähr-Frauen wendische Trachten tragen sollten und ob nicht jedes Buswarte-Häuschen mit dem so spreewaldtypischen Schlangenkönig (wužowy kral) zu verzieren sei. Wo zeigt sich ›Wendisches‹ heute? Es existieren zwei politische Gremien: erstens der bereits 1912 gegründete, bis heute bestehende Dachverband Domowina (dt. »Heimat«) als breite kulturelle Organisation; als zweites der erst jüngst durch Wahlen berufene Serbski Sejm (dt. »Wendisches Parlament«) als politische und parlamentarische Interessenvertretung von Sorben/Wenden.

Im Jahre 1958 wurde der Domowina Verlag in Bautzen gegründet, dem seitdem viele Werke zur sorbischen/wendischen Volkskunde, Geschichte und Belletristik zu verdanken sind. Weitere Bildungseinrichtungen sind das in der frühen DDR-Zeit gegründete, heutige Niedersorbische Gymnasium Cottbus und die Wendischen Museen in Cottbus und Lübbenau-Lehde. In Schulen des angestammten wendischen Siedlungsgebietes wird wendischer Sprachunterricht angeboten. Viel Öffentlichkeit und Aufmerksamkeit bekommen Kindergärten mit dem Witaj-Konzept, welches einen frühen Umgang mit der niedersorbischen Sprache ermöglicht. Selten erwähnt wird, dass die Stadt Cottbus den größten Fundus an bildender Kunst mit sorbischen/wendischen Motiven innerhalb der städtischen Räume Ostdeutschlands zu bieten hat. Diese sind überwiegend in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, im Rahmen DDR-zeitlicher Bau- und Freiraumgestaltungen, entstanden.30

Und an dieser Stelle sei dem Autor eine Vision erlaubt ... Das Land Brandenburg richtet eingedenk seines Alleinstellungsmerkmals »Wendisches Brandenburg – Serbska Bramborska« ein gleichnamiges wendisches Landesmuseum ein. Dieses verteilt sich auf mehrere, bereits vorhandene Standorte, welche für unterschiedliche Schwerpunkte der wendischen Alltags-, Bau- und Geisteskultur stehen:

– die Slawenburg Raddusch für den slawisch-historischen Anteil,

– das Museum Lehde für die urtümliche Spreewaldgeschichte,

– die Wendische Heimatstube Dissen für die bis in die Gegenwart reichende bäuerische Kultur,

– weitere Einrichtungen, wie das Wendische Museum Cottbus und das Heidemuseum Spremberg runden das Aufgaben- und Forschungsfeld erhaltend und weiterführend ab.

Eine Einrichtung, die als Wendisches Landesmuseum originäre Elemente der wendisch-brandenburgischen Identität beinhaltet, könnte sich bei Bildungsträgern und der Öffentlichkeit einer großen Aufmerksamkeit sicher sein.

Anmerkungen

1 Nowy Casnik, Bd. 25, Nr. 46, vom 18.6.1994, S. 4.

2 Anna Kossatz-Kosel [Kosacojc-Kozelowa], Die Sorben (Wenden). Kulturelle Identität einer Minderheit, in: Dominanz der Kulturen und Interkulturalität, Frankfurt am Main/London 2006, S. 221–248.

3 Christian Gottlieb Schmidt, Briefe über die Niederlausitz, Wittenberg 1789, S. 183.

4 Jan Mahling, [Art.] Brüdergemeine, in: Franz Schön/Dietrich Scholze (Hgg.), Sorbisches Kulturlexikon, Bautzen 2014, S. 60 – 62, hier S. 61.

5 Elka Tschernokoshewa (Hg.), Sorbische Identität und Kultur in der Ortslage Proschim (Prožym), Bautzen 2011, S. 15.

6 Dagmar Herbrecht/Heike Kohler/Hannelore Ehrhart (Hgg.), Sechs Jahrzehnte Frauenordination. Ilse Härter zum 60. Ordinationsjubiläum, unveröffentlichtes Manuskript [2002], S. 73–74.

7 Christa Wolf, Kindheitsmuster, Berlin/Weimar 1976, S. 9.

8 Jens Henker/Bettina Jungklaus, Dorfentstehung und Dorfbevölkerung. Fallbeispiele aus der Niederlausitz, in: Heinz Dieter Heimann/Klaus Neitmann/Uwe Tresp (Hgg.), Die Nieder- und Oberlausitz. Konturen einer Integrationslandschaft, Bd. 1, Berlin 2013, S. 293–313, hier S. 300.

9 Stuart Hall, Rassismus und kulturelle Identität, Hamburg 1994, S. 218.

10 Alfred Roggan, Zur sorbischen/wendischen Kulturgeschichte der Niederlausitz. Von Beeskow bis Brody, von Spremberg bis Zary. Eine Landschaft, gewachsen auf slawischen und deutschen Wurzeln, in: Günter Bayerl/Leszek C. Belzyt/Axel Zutz (Hgg.), Handbuch zur Geschichte der Kulturlandschaft der Niederlausitz und südlichen Lubuskie, Cottbus/Berlin 2016, S. 125 –174, hier S. 134.

11 Katja Atanasov/Alfred Roggan/Alfred Simon Roggan, Niedersorbische (wendische) Beschriftungen im öffentlichen Raum der Niederlausitz vom 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, in: Brandenburgische Denkmalpflege 2012/I, S. 77–95.

12 Die AG am Sorbischen Institut: Dr. Peter Schurmann (Ltg.), M.A. Katja Atanasov, Dr.-Ing. Alfred Roggan und der Kulturwissenschaftler Tobias Preßler.

13 Alfred Roggan, Die Blockhausformen des Burger Spreewalds zwischen 1750 und 1850. Ihre Typik und ihre Sonderformen, in: Brandenburgische Denkmalpflege 2009/II, S. 25 –52.

14 Hans Mirtschin, [Art.] Volksbauweise, in: Schön/Scholze, Sorbisches Kulturlexikon (wie Anm. 4), S. 453-457, hier S. 454.

15 Theodor Goecke (Hg.), Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg, Bd. 6/III, Berlin 1913, S. XXV–XXVI.

16 Ebd., Bd. 5/I, Berlin 1917, S. L.

17 Robert Mielke, Die Siedlungen, in: Ernst Friedel/Robert Mielke (Hgg.), Landeskunde der Provinz Brandenburg, Bd. 3, Berlin 1912, S. 14 –89, hier S. 49ff.

18 Robert Mielke, Das märkische Bauernhaus, in: Die Provinz Brandenburg in Wort und Bild, Berlin 1900, S. 29 f.

19 Arnošt Muka, Statistik der Lausitzer Sorben, hgg. v. Lorenz, Robert, Bautzen 2019, S. 89.

20 Peter Kunze, [Art.] Sprachverbote, in: Schön/ Scholze, Sorbisches Kulturlexikon (wie Anm. 4), S. 398-400, hier S. 399.

21 Verfassung des Landes Brandenburg vom 20. August 1992; https://bravors.brandenburg.de/de/gesetze-212792#2 [zuletzt: 14.05.2021].

22 Zitiert nach Alfred Roggan, Das Preußische Regiment 26. Das »Wenden-Regiment«, in: Kreiskalender Oder-Spree 2014, S. 18–21.

23 Frido Mětšk, Studien zur Geschichte sorbischdeutscher Kulturbeziehungen, Bautzen 1981, S. 203. Siehe auch: Peter Schurmann, Rudolf Lehmann und seine Forschungen über die Sorben/Wenden. Zwischen politischer Vereinnahmung und Distanz, in: Lětopis 65 (2018)/II, S. 35 – 61.

24 Theodor Fontane, Die schönsten Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Frankfurt am Main 2017, S. 64.

25 Martina Noack, Nach Berlin! Spreewälder Ammen und Kindermädchen in der Großstadt, Cottbus 2008, S. 22.

26 Helmut Kublick, Die Siedlungspolitik Friedrichs des Großen im Kreise Cottbus, Cottbus 1935, S. 104: Die Friderizianische Kolonisierung in der preußischen Niederlausitz erbrachte »nach sorgfältiger Prüfung mindestens 850 Kolonisten und 2 800 Personen«. Sie verteilten sich auf Cottbus, Peitz und neue oder erweiterte Dorfanlagen.

27 Christian Gottlieb Gulde, Gesammelte Nachrichten zur Geschichte der Stadt und der Herrschaft Cottbus, Görlitz 1786/87, S. 64 f.

28 Alfred Roggan, Das Amtsdorf Burg und die Kaupenbesiedlung. Ein außergewöhnlicher Vorgang in der preußischen »Inneren Kolonisation« des frühen 18. Jahrhunderts, Bautzen 2007, S. 72.

29 Walter Bloem, Unvergängliches Deutschland, Berlin 1933, S. 33.

30 Peter Schurmann, Cottbus und die Sorben/Wenden von der Reichsgründung 1871 bis in die Gegenwart, in: Steffen Krestin (Hg.), Das Wendische Cottbus/Serbski Chóśebuz, Cottbus 2011, S. 18–21.

Abbildungsnachweis

Abb. 1 Ansichtskarte 1898.

Abb. 2 Ansichtskarte um 1925, Wendisches Museum Cottbus.

Abb. 3 Ansichtskarte, o.J., Wendisches Museum Cottbus.

Abb. 4 Ansichtskarte um 1912, Wendisches Museum Cottbus.

Abb. 5 Wendisches Museum Cottbus/Sorbisches Kulturarchiv.

 

Der Beitrag erschien in:

Asche, Matthias / Czech, Vinzenz / Göse, Frank / Neitmann, Klaus (Hrsg.): Brandenburgische Erinnerungsorte - Erinnerungsorte in Brandenburg. Band 1 (= Einzelveröffentlichungen der Brandenburgischen Historischen Kommission e.V., Band 24). Berlin 2021, S. 51-63.


Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.